Auf der Baustelle in der Gabelsbergerstraße 7 in Weiden herrschte am Dienstag rege Betriebsamkeit. Davon konnten sich Bezirkstagspräsident Franz Löffler und sein Stellvertreter Lothar Höher überzeugen. Der Bezirk investiert in den Neubau einer stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJPP) der Medbo rund 30 Millionen Euro. "Davon sind 8 Millionen Euro aus Eigenmittel", betonte Löffler. "Das zeigt, dass die Medbo ein gesundes Wirtschaftsunternehmen ist. Sonst könnten wir das hier gar nicht stemmen."
Zusätzlich zur KJP werden in dem Haus eine Schule und eine Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie untergebracht. Insgesamt wird es 32 Betten geben. Die Tagesklinik, aktuell 12 Plätze, wird um weitere 6 auf 18 Plätze aufgestockt. "Der Standort Weiden ist einer unserer Schwerpunkte", bekräftigte der Bezirkstagspräsident. "Die Menschen wollen und brauchen dieses Angebot." Noch vor 25 Jahren hätten sich viele noch sehr ablehnend gegenüber einer Psychiatrie verhalten. "Doch die Zeiten der Stigmatisierung sind vorbei", sagte Löffler. Besonders bei jungen Menschen hänge das ganze Leben von einer Behandlung ab. "Man kann ihnen helfen."
Für den Bezirk sei Weiden der erste Standort außerhalb von Regensburg, so Löffler. Bislang wird die KJPP in Weiden als Tagesklinik mit 12 Plätzen betrieben. "2022 haben wir 1200 Kinder behandelt", informierte Chefarzt Dr. Christian Rexroth. Künftig könne das Angebot noch mehr auf die Familie ausgerichtet werden. So sei dann möglich auch Mutter oder Vater zusammen mit dem Kind aufzunehmen. "Wir sind personell und inhaltlich gut verzahnt", sagte Rexroth in Hinblick auf die Zusammenarbeiten zwischen den beiden Medbo-Häusern in Weiden und in Wöllershof.
Dass die Herausforderungen nicht weniger werden, wissen sowohl Rexroth als auch der Bezirkstagspräsident. Erheblich Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen würden auch der Medbo zu schaffen machen. Für den neuen Klinikbetrieb in Weiden werden 50 Vollzeitkräfte benötigt, die "gesucht und finanziert werden müssen", so Rexroth. Er ist jedoch zuversichtlich, dass dies gelingt. "Das ist ein junges und interessantes Fachgebiet", sagte der Chefarzt.
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