Vom Bezirk Oberpfalz, von der Bayerischen Landesstiftung und vom Denkmalschutz kommen insgesamt mehr als 76 000 Euro für die Sanierung der Dorfkapelle in Tröglersricht. Damit kann die Stadt Weiden noch in diesem Jahr die Baumaßnahmen angehen. Warum ist das nötig? Risse im Mauerwerk, ein marodes Fundament und ein sich lösender Giebel sind die Hauptprobleme der kleinen, schmucken Kapelle.
1890 von Bauern erbaut
Stadtrat und Landwirt Alois Lukas verwaltet und betreut das sakrale Bauwerk seit vielen Jahren. Er ist direkter Nachbar. Umliegender Grund gehört ihm. 1890 wurde sie von Tröglersrichter Bauern auf Gemeindegrund errichtet. Vorher stand da bereits ein Glockenturm zum „Gebetläuten“. Heute werden in der Kapelle nur noch selten Messen gelesen, manchmal finden Maiandachten statt, gelegentlich Sterbegottesdienste. Besonders schön ist die Festmesse bei der Pfingstmontags-Feier der Dorfgemeinschaft. Sie ist allerdings wegen Corona jetzt schon zweimal ausgefallen, berichtete Lukas. Heuer hofft man, dass sie wieder stattfinden kann.
Nasse, feuchte Abschnitte findet man im Mauerwerk rundum. Der Grund: Es wurde damals mit lehmigem Sand gebaut, erklärt Lukas. Unwetter in den letzten Jahren trugen zusätzlich zum Verfall bei. Nun hat sich das Fundament unterschiedlich abgesenkt. Nach einer Renovierung im Jahr 1990 sind die Risse – gut zu sehen im Inneren der Kapelle – schnell wieder aufgetreten. Die Bauart der Kapelle ist dieselbe wie in Matzlesrieth.
Bezirk zuständig
Am Freitag besichtigten Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger, Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher und der für den Ortsteil zuständige CSU-Vorsitzende Hans Forster zusammen mit Lukas die Schäden. Oetzinger, der aus Mitteln der Bayerischen Landesstiftung 21 500 Euro für die Kapelle locker machte, berichtete, dass es „unglaublich viele derartiger Baudenkmäler im Eigentum der Kommunen“ gebe. Zusätzlich hat der Freistaat Bayern 40 000 Euro Fördergeld bewilligt. Höher sagte, dass er zusammen mit Oetzinger heuer schon eine Vielzahl derartiger Nebenkirchen zur Bezuschussung begutachtet habe. Der Bezirk sei für diese Bauwerke zuständig und es bestünden keine Einwände, zusätzlich 14 000 bis 15 000 Euro zu gewähren. Forster hofft, dass bald mit den Sanierungsarbeiten begonnen werde und die „Kathedrale im schönsten Weidener Ortsteil“ bald wieder in frischem Glanz erstrahlen könne.
Die Dorfkapelle in Zahlen
- 1890 von Bauern errichtet
- Seit 1933 im Besitz der Stadt Weiden
- 1990 zum letzten Mal saniert
- 2022 Start der erneuten Sanierung
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