Weiden in der Oberpfalz
09.12.2018 - 18:25 Uhr

Mehr Lebensqualität durch Suchtverzicht

Auch viele alte Menschen haben Suchtprobleme. Sie zu erkennen und zu bekämpfen ist ziemlich schwierig. Tipps dazu gab es bei einem VHS-Vortrag.

Diplom-Sozialpädagogin (FH) Monika Gerhardinger Bild: Bühner
Diplom-Sozialpädagogin (FH) Monika Gerhardinger

Viele alte Menschen haben Suchtprobleme. Sie zu erkennen und zu bekämpfen ist schwierig. Tipps dazu gab es bei einem Vortrag bei der Volkshochschule. Über "Sucht im Alter" und wie durch eine richtige Gesprächsführung geholfen werden kann, sprach Monika Gerhardinger von Caritas Regensburg.

Sie berichtete von Erfahrungen mit einer Seniorengruppe. Mitveranstalter war der Sozialdienst des Gesundheitsamts Weiden-Neustadt. So stellte die Referentin fest: "Ein gesundheitsschädigender Konsum von Alkohol oder Medikamenten ist bei älteren Menschen schwer zu erkennen." Sucht habe viele Gesichter. Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, Zurückgezogenheit oder auch Überanpassung, um nicht entdeckt zu werden, wurde dabei aufgezählt. Suchtverhalten bleibe verborgen, weil "Ältere meist nicht bis zum Rausch trinken".

Für Angehörige, Berater und Pfleger lohne es sich, im Interesse des Betroffenen sich um Wege aus der Abhängigkeit zu bemühen. Mehr Lebensqualität, geistige und physische Verbesserungen, Vermeidung von Folgeerkrankungen und oft auch Sturzprophylaxe seien das Ziel. Auch stelle sich bei den Betroffenen meist ein "besseres Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein" ein. Ziel der Bemühungen müsse nicht immer die Abstinenz sein, "auch die Reduzierung des Konsums oder die Verlängerung suchtmittelfreier Phasen sind sinnvoll bei Älteren". Für Angehörige, Berater oder Pflegekräfte stelle sich die Frage "Soll ich was sagen, und wenn ja, aber wie?". Die Empfehlung lautete: "Ja." So könne überwunden werden, dass Ältere sich keine Vorschriften machen lassen wollen. Typische Verhaltensweisen seien Abwehrhaltung, Aggressivität und Verleugnung.

Gerhardinger gab den Zuhörern dann Tipps wie "zeigen Sie Empathie und verwenden sie Ich-Botschaften" aber auch "Bewerten Sie und kritisieren Sie nicht". Zu Selbsthilfegruppen erteilen die Caritas Suchthilfe und das Gesundheitsamt Auskünfte.

 
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