Knapp die Hälfte der Werke, mit denen sie sich intensiv auseinandersetzten, überwiegend Sonaten, hatte Max Reger geschrieben.
Die Leistungen der jungen Künstler, die eine „tolle Woche“ hinter sich hatten, beeindruckten die Zuhörer. Wesentlichen Anteil daran hatte Barbara Anton am Klavier, die nicht nur als Begleitung der Klarinettisten, sondern als eigenständige Musikerin mit prägnantem Stil agierte. Den Reigen eröffnete Verena Haberkorn mit dem dritten Satz „Con brio“ aus der „Sonatina für Klarinette und Klavier“ des Briten Joseph Horovitz. Sie überzeugte in dem rhythmischen Stück mit Jazz-Anklängen und großen Intervallen durch die Sicherheit der schnellen Tonfolgen und den eingelagerten Trillern.
Die 15-jährige Malin Laenger brachte Max Regers „Sonate für Klarinette und Klavier“ zu Gehör. Im eher schwermütig beginnenden ersten Satz „Allegro affanato“ gelang ihr ein beachtenswerter Wechsel zwischen ruhigen und lauten, forcierten Takten, unterstützt vom einfühlenden Piano, das im zweiten Satz „Vivace“ das Spiel mit fließenden Tönen begleitete.
Die Leidenschaft für sein Instrument war Leif-Marek Müller bei Auszügen aus der „Klarinettensonate Nr. 1“ von Johannes Brahms anzumerken. Im ersten, längeren Satz erhoben sich langsame, sanfte Töne wiederholt in hohe und laute Sphären. Im tänzerischen dritten Satz „Allegretto grazioso“ umspielte die Klarinette raffiniert den vorgegebenen Begleitsatz.
Erneut stand Max Reger mit einer „Sonate für Klarinette und Klavier“ auf dem Programm, dargeboten von Sebastian Langer, der seinem Instrument samtweiche Töne entlocken konnte. Der zunächst eher ruhige erste Satz „Allegro dolente“ wartete mit Intermezzi in forte auf, während beim dritten Satz „Larghetto (un poco con moto)“ der eben benannte weiche Klang besonders zum Ausdruck kam.
Nach einer kurzen Pause stand das „Concerto for clarinet“ des US-Amerikaners Aaron Copland im Mittelpunkt. Hagen Bickel führte den Teil „Slowly and expressively“ nach träumerischem Beginn in überwiegend hohen Tonlagen aus. Bei „Cadenza“ eröffnete das Piano das Stück, ehe der begabte Klarinettist die Möglichkeit nutzte, seine Virtuosität auf diesem Instrument in einem Solo voll zu entfalten. Beeindruckend die schnellen Staccato-Töne, bis das Klavier erst ganz zum Schluss noch einmal kurz einstimmte.
Noch einmal Max Reger mit zwei kürzeren Werken: Das erste, „Albumblatt“, trug Julia Maiershofer innig getragen vor. Bei der „Tarantella in g-Moll“ imponierte sie mit wirbelnden Melodien und deutlicher Akzentuierung in den dynamischen Grundstufen, wodurch sie dem süditalienischen Volkstanz voll gerecht wurde.
Den Abschluss mit dem „Konzert für Klarinette und Orchester“ von Carl Maria von Weber teilten sich die letzten beiden Musikerinnen auf. Annette Kruckow übernahm den ersten Satz, ein lebhaftes, melodisches Stück mit anspruchsvollen Passagen, die sie in weichem Ausdruck erklingen ließ. Fast ineinander übergehend übernahm Viola Gaebel die weiteren Sätze. „Andante ma non troppo“ interpretierte sie mit Hingabe und beim „Rondo allegretto“ verdiente ihr rasant vorgetragenes Ritornell mit wiederholten „fliegenden Noten“ den großen Beifall. Eine „Überraschung“ versprachen alle acht Musiker dem Publikum in der Zugabe und spielten gemeinsam noch das Vorspiel zur Oper „Carmen“ von Georges Bizet.






















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.