(wd) Die Hypovereinsbank stellt ihren neuen Bericht zum Wohnimmobilienmarkt für die mittlere und nördliche Oberpfalz vor: "Ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld sowie die gute Wirtschaftslage sorgen für einen belebten Wohnungsmarkt mit steigenden Mieten und Preisen", sagt Christian Wolf, Filialleiter der Bank in Weiden. Tendenziell wird in der Region Weiden, der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach wieder mehr gebaut.
"Der Wunsch nach dem Eigenheim dominiert die Nachfrage bei den Immobilieninteressenten, insbesondere bei Familien", erklärt Stefanie Fischer, Expertin für private Immobilienfinanzierung für Amberg, Weiden und Sulzbach-Rosenberg. Baugrundstücke stehen oft nur als Baulücken zur Verfügung. Parzellen in den neuen Baugebieten sind nach kurzer Zeit vergriffen. Diese Situation trägt dazu bei, dass die Baulandpreise steigen. Die immer geringere Verkaufsbereitschaft der privaten Grundstücksbesitzer verschärft die Mangelsituation.
Nachfrage hoch: Preise auch
"Eigentumswohnungen stehen zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage hoch im Kurs", sagt Fischer. In Weiden ist das Neubauangebot aufgrund der geringen Bautätigkeit derzeit begrenzt. Das werde vorerst auch so bleiben. Angeboten werden zurzeit einzelne Restwohnungen in wenigen bereits weit fortgeschrittenen Projekten (zum Beispiel "Elements" in der Mooslohstraße, "Domizil Neue Mitte" im Stockerhut, "Villengarten" in der Bahnhofstraße).
Nach deutlichen Preisanstiegen in den vergangenen Jahren kosten neue Eigentumswohnungen in Weiden zwischen 2500 und 3300 Euro pro Quadratmeter. Das Angebot an gebrauchten modernen Eigentumswohnungen ist "überschaubar". Die Preise stiegen zuletzt auch hier, stärker in den besseren Lagen.
Bei der Finanzierung der Wohnimmobilien beobachtet die Hypovereinsbank ein "sehr rationales Verhalten". "Im Moment bringen Privatkunden zwischen 20 und 40 Prozent Eigenkapital mit. Aufgrund der niedrigen Zinsen entscheiden sich immer mehr für sehr lange Zinsbindungen mit bis zu 30 Jahren. Deshalb haben wir unser Angebot entsprechend erweitert. Aktuell beträgt die anfängliche Tilgung rund drei Prozent."
Kleines Angebot
Die Bank stellt zudem einen Trend fest: Gerade jetzt in der Niedrigzinsphase nutzen immer mehr Kunden die günstigen Marktkonditionen zur Finanzierung für Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Da diese meist unter 50 000 Euro liegen, fragen sie gezielt Modernisierungskredite in Form klassischer Ratenkredite nach. Im Gegensatz zum Immobiliendarlehen sind keine Sicherheiten zu stellen.
In Weiden machen sich die Preissteigerungen bemerkbar. Besonders gefragt sind Mietwohnungen in zentrumsnahen Lagen, vor allem in der Altstadt. Inzwischen steigen die Mieten aber auch in weniger begehrten Vierteln. Dennoch wird bisher wenig neu gebaut. Die aktuelle Mietpreisspanne reicht dabei von 5 in einfachem Umfeld bis zu 10 Euro pro Quadratmeter in sehr guten Gegenden. "Dank der anhaltend positiven Wirtschafts- und Arbeitslage sind in [...] Weiden bei noch stabilen Einwohnerzahlen weiterhin günstige Rahmenbedingungen für den Wohnungsmarkt gegeben", erklärt Fischer. Angemerkt, Hintergrund
Weiden. (wd) In der Stadt Weiden entstehen seit geraumer Zeit kaum neue Ein- und Zweifamilienhäuser, der Preisanstieg für bestehende Eigenheime fällt dadurch deutlich aus. In Altenstadt an der Waldnaab füllt sich sukzessive das Baugebiet „Altenstadt Mitte“. Hier werden noch einige Bauplätze vom Bauträger angeboten, inklusive Eigenheim.
In Neustadt befindet sich mit dem Areal „Rumpler“ zwar eines der größten Neubaugebiete der Region, Grundstücke gibt es hier aktuell aber nur wenige. Die Gemeinde Etzenricht bietet im neuen Baugebiet „Am Festplatz“ Baugrundstücke als Erbpachtgrund an. Weiherhammer verfügt noch über einige Grundstücke im Baugebiet „Am Weiherteil II“. In der Gemeinde Mantel können Restgrundstücke an der „Hüttener Straße“ erworben werden. In Windischeschenbach gibt es einzelne zum Verkauf stehende Grundstücke aus privater Hand.
In Tirschenreuth hat sich die Nachfrage nach Bauplätzen im aktuellen Kapitalmarktumfeld belebt.














Teures Pflaster
Die Hypovereinbank bietet in ihrem Bericht die Gesamtschau über den Immobilienmarkt in der mittleren und nördlichen Oberpfalz. Dabei wird deutlich: Amberg marschiert bei den Miet- und Baupreisen vorneweg. So muss für neue Eigentumswohnungen (Geschosswohnungsbau) in guten Lagen mit 3700 Euro sogar noch 200 Euro pro Quadratmeter mehr als in Weiden bezahlt werden.
Langfristig deutet sich eine Entspannung an. Der Bedarf an Wohnraum wird aufgrund der rückläufigen Einwohnerzahlen sinken. Wegen des demografischen Wandels gewinnen altersgerechte und kostengünstige Kleinwohnungen an Bedeutung. Zunächst aber werden bei weiterhin fehlenden Anlagealternativen die Preise leicht ansteigen. Im Zuge des Abflauens des Immobilienbooms, das sich parallel zu steigenden Zinsen einstellen dürfte, ist eine stabile Nachfrage in bevorzugten Wohnlagen zu erwarten.
Josef Johann Wieder