Weiden in der Oberpfalz
07.06.2019 - 11:53 Uhr

Millionen vom Freistaat für Sanierung: Schätzlerbad und Freibad Pleystein wollen Fördergeld

120 Millionen Euro stellt der Freistaat zur Sanierung maroder Bäder zur Verfügung. Das Förderprogramm kommt gerade richtig: Im Weidener Schätzlerbad und dem Freibad Pleystein beispielsweise ist viel zu tun. Ob Geld fließt, ist ungewiss.

Noch ist die Badefreude bei den Besuchern im Freibad Pleystein ungetrübt. Damit dies so bleibt, muss Filtertechnik und Beckenauskleidung dringend saniert werden. Ähnlich wie im Weidener Schätzlerbad. Bild: bey
Noch ist die Badefreude bei den Besuchern im Freibad Pleystein ungetrübt. Damit dies so bleibt, muss Filtertechnik und Beckenauskleidung dringend saniert werden. Ähnlich wie im Weidener Schätzlerbad.

"Wir haben schon einige Pläne in der Schublade", sagt Günter Gschwindler hoffnungsfroh mit Blick auf das Förderprogramm des Freistaats Bayern zur Sanierung maroder Bäder. Denn der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Pleystein weiß, dass es im örtlichen Freibad etliches zu renovieren gibt. Die Filtertechnik zum Aufbereiten des Wassers sei "nicht mehr auf dem neuesten Stand". Auch die Beckenauskleidung und die Beckenkronen, die überschwappendes Schwallwasser aufnehmen, müssen erneuert werden. Und mit dem "Dach der Umkleiden gibt es Probleme mit der Dichtigkeit", zählt Gschwindler die Mängel auf.

Eine Million reicht nicht

Im Schätzlerbad ist einiges zu tun. Deshalb käme die Förderung gerade recht. Bild: Gabi Schönberger
Im Schätzlerbad ist einiges zu tun. Deshalb käme die Förderung gerade recht.

Der Bedarf ist zwar groß, doch ob Pleystein tatsächlich Gelder aus dem 120 Millionen Euro schweren Fördertopf erhält, ist ungewiss. "Wir haben uns schon letztes Jahr beim Bundesförderprogramm beworben. Doch damals ist in der ganzen Oberpfalz nur eine Kommune ausgewählt worden", sagt der Geschäftsleiter. Auch müsse erst abgewartet werden, bis die Förderrichtlinien bekannt sind. Teuer wird die Sanierung aber bestimmt. "Auf eine genaue Größenordnung will ich mich nicht festlegen. Aber wir sprechen definitiv von mehreren Millionen. Mit einer Million machen sie bei den heutigen Baupreisen ja nichts mehr."

Weiden hingegen ist in den Planungen schon etwas weiter. Laut Kämmerin Cornelia Taubmann war die Stadt direkt an der Entwicklung des Förderprogramms beteiligt. "Viele Kommunen und Vereine in Bayern verdanken uns, dass sie im Programm berücksichtigt werden. Denn wir haben durch unsere Intervention im letzten Moment sichergestellt, dass auch Bäder mit aufgenommen werden, bei denen der Träger nicht die Kommune, sondern ein Verein ist." Genau das ist in Weiden der Fall. Erst dadurch wurde für das Schätzlerbad, dessen Eigentümer der Schwimmverein (SV) 1921 e.V. ist, überhaupt erst eine Beteiligung am Programm möglich.

Lob für Schwimmverein

Obwohl die Zusammenarbeit mit dem Bauministerium laut Taubmann "sehr konstruktiv" war, ist nicht sicher, dass Weiden begünstigt wird. "Es kann natürlich sein, dass andere Bäder, die in schlechterem Zustand sind, zuerst drankommen." Sollten keine Gelder fließen, "dann müsste viel aus dem städtischen Sockel kommen", sagt die Kämmerin. Und das wäre nicht wenig. Für die erforderlichen Arbeiten im Schätzlerbad sind bisher Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro veranschlagt. Im Schimmer- und dem "Seniorenbecken" müssen laut Bademeister Klaus Kunz dringend der Beckenkopf mit den Überlaufrinnen sowie der Beckenumgang saniert werden: "Die sind inzwischen 40 Jahre alt, das muss jetzt gemacht werden, und damit fangen wir heuer an." Mittelfristig stehe auch eine Erneuerung der Sanitäranlagen, der Umkleiden, der Rettungszufahrten und der Technik an. Der Betrieb müsse "energieeffizienter werden". Laut Kunz ist Oberbürgermeister Kurt Seggewiß jedoch informiert, das sei "in der Planung".

Cornelia Taubmann hofft, dass Weiden gute Chancen hat, in das Förderprogramm aufgenommen zu werden: "Die Mittel werden dieses Mal offenbar im Windhundverfahren vergeben. Und wir waren ganz, ganz schnell", sagt sie lachend. Dem SV versichert Taubmann ihre Unterstützung: "Wir wissen sehr zu schätzen, dass der Verein hier viel tut. Müsste die Stadt das Bad alleine stemmen, wäre unser Defizit viel höher. Das ist ein tolles Beispiel, dass Bürger sich so stark engagieren."

Das geht offenbar im Windhundverfahren. Wir waren ganz, ganz schnell.

Stadtkämmerin Cornelia Taubmann über den Antrag Weidens zur Aufnahme ins bayerische Förderprogramm zur Bädersanierung.

Stadtkämmerin Cornelia Taubmann über den Antrag Weidens zur Aufnahme ins bayerische Förderprogramm zur Bädersanierung.

 
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