Vielleicht lag es ja daran, dass die deutsch-japanische Pianistin keine Unbekannte in Weiden ist, sprang sie doch 2022 spontan ein, als das Chorwerk Ruhr krankheitsbedingt absagen musste, und sammelte nicht nur deswegen Sympathiepunkte beim Oberpfälzer Konzertpublikum.
Wie bereits vor drei Jahren hatte die überaus virtuose Musikerin ihr Programm sehr gut abgestimmt, so dass vor allem im ersten Teil die Zuhörer "stundenlang hätten weiter träumen" können. Mozarts Sonate G-Dur KV 283 bildete den Auftakt, mit dem Asuka ihr Publikum sofort ins Schwärmen brachte.
Dem Frühwerk des Komponisten der so genannten Wiener Klassik stellte sie dann die Sonate Nr. 16 op.31/1 ebenfalls in G-Dur aus der Feder des experimentierfreudigen Ludwig van Beethoven gegenüber. Die Sonate entstand zeitgleich mit dem "Heiligenstädter Testament", in dem Beethoven durch seine fortschreitende Taubheit ganz andere Töne anschlug als eben im ersten Satz dieser Sonate, die durch Asukas hervorragende Interpretation herrlich schelmisch und spritzig wirkte.
Im zweiten Satz hielt das Publikum verzaubert inne. Kein Huster war zu hören, eine tiefe Sehnsucht verbreitete Asuka im Saal, in dem sich die 32jährige Pianistin nach eigenen Aussagen wie zuhause fühlt. Mit einem heiteren Rondo als dritten Satz schickte sie die Besucher schwer beeindruckt in die Pause.
Dass man Lieder auch auf dem Klavier "singen" kann, diesen Beweis trat Mona Asuka Ott, wie sie mit vollem Namen heißt, nach der Pause an. Franz Liszt verstand es wie kein Zweiter Schubertsche Lieder für das Klavier einzurichten. "Auf dem Wasser zu singen", "Du bist die Ruh" und "Der Wanderer" hatte Asuka sich ausgesucht.
Bei dem sehr bekannten "Ständchen" wagte das Publikum wiederum kaum zu atmen, so gefesselt war es von ihrem einfühlsamen Spiel. Staunen über ihre Virtuosität machte sich in der "Rhapsodie espagnole", in der Liszt unter anderem das bekannte "La Follia"-Thema verarbeitete. Perlende Läufe und hämmernde Akkorde in einem atemberaubenden Tempo - Azukas Finger flogen scheinbar mühelos über die Tasten, bei diesem Stück, das lange Zeit als unspielbar galt.
Auch mit der Bachschen Zugabe "Schafe können sicher weiden" berührte die begeisterte Hobby-Bäckerin mir ihrem ausgewogenen dynamischen Spiel die Herzen ihres Publikums, das sie unter Standing Ovations nur ungern von der Bühne ließ.
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