Weiden in der Oberpfalz
22.12.2024 - 12:08 Uhr

„Monobo Son“ mit Brass-, Klassik- und Jazz-Lawine bei der „Sünde“

Mit seinem Mix aus Klassik, Brass und Jazz begeistert Manuel Winbeck barfuß auf der Bühne in der „Sünde“ das Weidener Publikum. Die Band „Monobo Son“ lliefert mit leidenschaftlicher Performance ein Feuerwerk musikalischer Energie!

Manuel Winbeck von Monobo Son. Bild: Kunz
Manuel Winbeck von Monobo Son.

Vielleicht hätte man die Gage doch neu verhandeln sollen, damit sich der Junge endlich ein Paar Schuhe kaufen kann. Er erkältet sich noch. Barfuß fegte Manuel Winbeck am Freitagabend wie ein Derwisch über die Bühne. Beim Clubgig im alten Ring-Kino spielten er und seine Mannen ihren Mix aus Klassik, Brass und Jazz nicht nur, sie lebten ihn und ließen so richtig die Sau raus. Die Fähigkeit, so dermaßen übergangslos vom Singen ins Posaunieren zu wechseln, wie es Winbeck macht, muss man erst mal haben.

Gut, gut. Er ist bei LaBrassBanda in die Lehre gegangen. Das ist offensichtlich. Die „Sünde“-Leute hatten jedenfalls kurz vor dem Jahreswechsel mit der Verpflichtung von „Monobo Son“ den richtigen Riecher gehabt. Vom Start weg wurde im Kinosaal getanzt und geschunkelt. Der Saal war dermaßen voll, dass niemand mehr dazwischen gepasst hätte. Und die Leute waren bestens gelaunt. Die Begeisterung war riesig.

„Finger hoch, wer noch nie ein ‚Monobo Son‘-Konzert besucht hat!“, forderte Winbeck die Neulinge auf. „Alle, die ganz neu sind, werden ziemlich schnell merken, dass der Name nicht das Einzige Komische an uns ist.“ Ein Rundblick ins Publikum: „Ich glaube, ihr seid auch nicht alle ganz normal.“

Vom aktuellen und vierten Album „Bitte Meer!“ spielte die Combo auch drei Songs. Unter anderem „Kanapee“, von dem es sogar ein Exemplar auf der Bühne gab. Allerdings ging es in dieser Nummer weniger darum, faul die Beine hochzulegen. Nein, es ging ums Aufstehen und etwas tun. Angefeuert wurde diese Empfehlung von zünftigen Bläsersätzen und treibenden Rhythmen. Das Kino tobte.

Der Abend war weit mehr als Zeitvertreib. „Monobo Son“ gibt es in wechselnden Besetzungen seit 13 Jahren. Das erste Album „Jambo“ wurde 2015 veröffentlicht. Der Titelsong daraus bedeutet auf Swahili so viel wie ein bayerisches „Servus“, was die Freejazz-verliebten Freetöner natürlich unbeirrbar und mit aller Pracht im Reggae-Sound spielten. Aber auch der „König von der Straße“ blies eine überwältigende Druckwelle ins Publikum. Szenenapplaus immer, wenn der Frontmann seine Gags machte. Am Ende gingen alle gutgelaunt nach Hause.

 
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