Weiden in der Oberpfalz
01.01.2019 - 11:31 Uhr

Monobo Son in der Sünde, einfach zum Niederknien

Volles Haus beim Sündikat: Die Jungs von Monobo Son blasen dem begeisterten Publikum ordentlich den Marsch. Ein bombiger Abend - mit zwei Schwachpunkten.

Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde. Bild: Jeremias Kaiser
Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde.
Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde. Bild: Jeremias Kaiser
Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde.
Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde. Bild: Jeremias Kaiser
Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde.
Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde. Bild: Jeremias Kaiser
Monobo Son vor ausverkauftem Haus in der Sünde.

Das Sündikat beweist immer ein Händchen bei der Zusammensetzung der Konzertliste. Bei Monobo Son setzen die jungen Veranstalter auf eine ganz sichere Nummer: Die Band um LaBrassBanda-Posaunist Manuel Winbeck hat schließlich schon im Jugendzentrum, am Schafferhof und am Weidener Bürgerfest begeistert. Kein Wunder, dass der Auftritt am Sonntagabend in Weidens angesagtem Pop-Club bereits seit fünf Wochen ausverkauft war.

Als Warm-Up zeigen Niklaus Wolf, was die Sünde ausmacht: Frischer Sound einer noch unbekannten Band. Indie-Rhythmen, wie gemalen für das Gemäuer der alten Hauptpost. Dann Monobo Son: Zwei Stunden „Sündenergie“, Tourabschluss der Münchener Combo, Ovationen.

Doch Stopp: Zwei Dinge passen nicht so ganz ins Bild des unbekümmerten Anarcho-Auftritts der Kombo mit dem „komischen Namen“, wie sie sich selbst besingen. Monobo Son präsentieren drei Songs aus dem neuen Album, das im April erscheint. Dazu wird der Auftritt in Weiden gefilmt, um ihn später auf diversen Kanälen zu präsentieren. Schon klar und auch okay, das Publikum in Weiden geht offenbar ganz gut ab. Ist ja auch ein Kompliment. Als Frontmann Manuel dann aber sagt, man spiele die drei Lieder nochmal – zur Sicherheit – glauben viele an einen Scherz. Falsch gedacht. Tatsächlich gibt es das Programm nochmal. Eine etwas andere Form der Zugabe.

Und wo wir gerade dabei sind: Das neue Material „Schicksal“, „Zu Dir“ und „Scheene Wienerin“ ist schon ziemlich kommerziell. Vielleicht wollen die Jungs diesen Weg ja beschreiten, Bayern1-radiotauglich, Oktoberfest-kompatibel. Wäre ein wenig schade, denn dabei geht einiges von dem Charme der Band verloren.

Das Publikum ist jedenfalls von Anfang bis Ende begeistert. Denn Monobo Son spielen ihre Stärken voll aus. Funky, schräg, explosiv. Allen voran der heimliche Star der Band, der Senior Wolfgang Schlick an der Querflöte und am Saxophon. Wie immer in Anzug und Krawatte, eine geballte Ladung positiver Energie. „Wir brauchen Inbrunst“, schreit Sänger Manu und bekommt eine Ladung davon zurück. Wie immer kommen die Musiker von der Bühne und nehmen ein Bad in der Menge. Zum Niederknien – im ganz wörtlichen Sinne.

Und so passt Monobo Son doch irgendwie wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Denn die in Weiden endende Tour heißt ja schließlich „Geh’ scheißen“. Und da sind ja diese vier Scheiß-Säulen im Club. Alles nicht perfekt und glatt gebügelt – zum großen Glück.

 
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