Weiden in der Oberpfalz
06.09.2022 - 15:03 Uhr

Musikalische Reise durch die europäische Orgelmusik mit Marek Stefański

Der Eisenbarthorgel in der Josefskirche in Weiden entlockte Marek Stefański beeindruckende Klänge. Der Krakauer spielte auf Einladung des Chorleiters und Kirchenmusikers Piotr Pajak.

Marek Stefański vor der Eisenbarthorgel von St. Josef, deren Klang ihn sehr beeindruckte. Bild: Kunz
Marek Stefański vor der Eisenbarthorgel von St. Josef, deren Klang ihn sehr beeindruckte.

Mit Marek Stefański saß am Sonntagabend ein ganz besonderer Gast an der Eisenbarth-Orgel in der Josefskirche. Der Krakauer spielte auf Einladung des Chorleiters und Kirchenmusikers von St. Josef, Piotr Pajak, dessen Lehrmeister er einst war. "Mein bester Student", wie Stefański versicherte.

Es war sein erster Besuch in der Max-Reger-Stadt und er freute sich darüber, dass ihn sein Lieblingsschüler nicht vergessen habe. Stefański selbst wurde 1969 in Rzeszów geboren, das im Südosten Polens liegt. In Krakau schloss er sein Musikstudium mit Auszeichnung ab.

Musikalische Europareise

Die erfolgreiche Teilnahme an zahlreichen internationalen Festivals und der Gewinn etlicher Preise öffneten ihm die Türen zu Konzerthäusern und großen Kirchen in Europa und auf der ganzen Welt. Stefański, der inzwischen Dozent an der Musikhochschule Krakau und ebenda auch Organist der Marienkirche ist, spielte in den USA, Israel und Russland. In Zusammenarbeit mit Radio Krakau hat Stefański die Programmserie „Anthologie der Krakauer Orgeln“ realisiert. Für Radio Rzeszów hat er die Orgeln des Karpatenvorlandes mit Aufnahmen archiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Als großer Verfechter der polnischen Orgelmusik interpretierte er natürlich auch beim Förderkreis für Kirchenmusik St. Josef in Weiden polnische Tonsetzer, neben solchen aus Frankreich, Deutschland und Österreich-Ungarn. Darunter Romantiker und Barockkomponisten. Stefański entwickelte für sein Publikum eine musikalische Europareise vom 16. bis zum 20. Jahrhundert und entpuppte sich dabei als großer Fan der Weidener Eisenbarth-Orgel.

Ausflüge in die Romantik

"Die ganze Orgelmusik klingt an dieser Orgel in dieser Kirche sehr gut." Das Konzert begann mit einer großartig-prächtigen Anlage des "Salve Regina" von Nicolai aus Krakau. Gegensätzlich dazu und mit einem nun ganz anderem Ansatz: Da ruhig dahinschwebend "Recit de Nasard" aus der französischen Tonwerkstadt von François d'Agincour oder das fühlbar leise "Vater unser im Himmelreich" von Johann Sebastian Bach.

Zu hören gab es auch eine Vertonung des Psalms Nr. 121 aus "König David Psalmen" von Franz Liszt nach einer Bearbeitung von Stefański. Mit diesem und weiteren Ausflügen in die Romantik gelang es dem Musiker, das Panorama der Orgelmusik breit auszufächern. Aus der Feder von Gustav Adolf Merkel stammte die "Fantasia op. 113", ebenfalls nach einer Bearbeitung des Krakauers. Den Schlusspunkt setzte er mit der Improvisation op. 38 über das polnische Kirchenlied "Du, heiliger Gott" des Warschauer Organisten und Komponisten Mieczysław Surzyński.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.