Weiden in der Oberpfalz
17.11.2025 - 13:58 Uhr

Ein musikalischer Spätnachmittag in der Max-Reger-Halle

Das "Barbican Quartet" mit Sara Marzadori begeisterte das Weidener Publikum mit Werken von Anton Webern, Robert Schumann und Wolfgang Amadeus Mozart.

Das Konzert mit dem "Barbican Quartet" wurde vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet. Bild: Kunz
Das Konzert mit dem "Barbican Quartet" wurde vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet.

Die Weidener Meisterkonzerte haben am Sonntag wieder viele Musikfreunde in die Max-Reger-Halle gelockt. Rund 350 Besucher kamen am späten Nachmittag in den Gustl-Lang-Saal, um hier das renommierte "Barbican Quartet" mit Sara Marzadori zu erleben. Der Bayerische Rundfunk war ebenfalls vor Ort und zeichnete das Konzert auf, was ein Zeichen dafür war, welch hohe Qualität dem Publikum hier geboten wurde.

Es gab eine Änderung beim Personal, die jedoch der Stimmung keinen Abbruch tat. Die zweite Violine spielte dieses Mal nicht Kate Malony, die vor Kurzem Mutter geworden ist. Stattdessen sprang die vielfach ausgezeichnete Geigerin Larissa Cidlinsky ein. Sie ist in der internationalen Klassikszene bestens bekannt und hat sich mit ihrem vielseitigem Spiel einen starken Namen gemacht. Zu ihren jüngsten Erfolgen gehören ein Stipendium beim Deutschen Musikwettbewerb und der EMF Pirastro Young Artist Award. Das Publikum nahm sie von Beginn an auf.

Tief in die Musik eingetaucht

Das Konzert war erfüllt von einem stillen, sehr ausdrucksstarken Werk des Spätromantikers Anton Webern, das 1905 während eines Wanderurlaubs mit seiner Counsine entstand. Der langsame Satz für Streichquartett brachte eine fast meditative Ruhe in den Saal und ließ die Zuhörer sofort tief in die Musik eintauchen.

Ein starker Gegenpol war das Streichquartett A-Dur op. 41/3 von Robert Schumann. Dieses Werk war kraftvoll und lebendig strukturiert und erfüllt von musikalischen Dialogen. Eindrucksvoll unterstrich das "Barbican Quartet", wie gut es als Ensemble harmoniert. Jeder Ton schien abgestimmt, jedes Detail sorgfältig herausgearbeitet.

Klassiker mit extra Viola

Nach der Pause stand ein Klassiker auf dem Programm: Das Streichquartett g-Moll KV 516 von Wolfgang Amadeus Mozart. Für dieses Werk kam mit der Italienerin Sara Marzadori eine zusätzliche Viola hinzu, wodurch der Klang noch voller und wärmer wurde. Marzadori hat in mehreren Instrumental- und Kammermusikwettbewerben Preise gewonnen. Das Quintett gilt als eines der schönsten Kammermusikstücke Mozarts. Und die Musiker machten diesem Ruf alle Ehre. Mal feierlich, mal düster aggressiv, dann wieder hell und leicht: Die Spannweite der Gefühle füllte den ganzen Saal.

Das "Barbican Quartet", beim Weidener Gastspiel mit den beiden Geigerinnen Amarins Wierdsma und Cidlinsky, Bratscher Christoph Slenczka und Cellistin Yoanna Prodanova besetzt, gilt seit Jahren als besondere Stimme in der internationalen Kammermusikszene. Mit seinem präzisen und leidenschaftlichen Auftritt in der Max-Reger-Stadt und mit seinem feinen Gespür für Stimmungen zeigte das Ensemble einmal mehr, warum das so ist. Am Ende bedankte sich das Publikum mit langem Applaus für diese wunderbaren musikalischen Vorabendstunden.

 
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