"Wir wollen die Öffentlichkeit über Obdachlosigkeit informieren und den Leuten zeigen, dass sich die Politik interessiert", erklärt Ursula Barrois vom Verein "Initiative". Deshalb hatte sie verschiedene Landtagskandidaten in die Obdachlosenunterkunft in der Schustermooslohe eingeladen. Nun war Landtagsabgeordnete Annette Karl zu Gast bei einem Pressegespräch.
Das Treffen in der Unterkunft sei "sehr beeindruckend" gewesen, betont Karl. Sie bewundere den "Mut und inneren Antrieb" der Betroffenen. Die "Initiative" sei wichtig, denn sie hole "die Menschen mit ihrem Paket an Problemen" ab, blicke der Realität ins Auge und ziehe die Themen Obdach- und Wohnungslosigkeit aus dem Verborgenen ans Licht.
"Auch bei uns gibt es viele, die von Armut betroffen sind", erklärt Karl. Viele davon bräuchten Unterstützung. Ja, nicht jeder sei bereit, nach Rat zu suchen, sagt Barrois. Sie spricht von einer "Grauzone" von etwa 200 Personen in Weiden, die trotz Not nicht zur "Initiative" gingen.
Die Politik müsse den Menschen Mut machen und Perspektiven aufzeigen, betont Karl. Die SPD wolle deshalb die finanziellen Rahmenbedingungen verbessern. Ehrenamt und Hauptamt müssten gekoppelt, einzelne Kommunen entlastet, Fachstellen unterstützt werden. Karl wirbt für "eine große Wohnungsbauinitiative für bezahlbaren Wohnraum". "In der Bevölkerung muss ankommen, dass das Problem massiv ist", betont Stefan Ries, ehrenamtlicher Helfer bei der "Initiative". Da habe es durchaus seine Wirkung, dass Politiker da waren, ergänzt Barrois.
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