Weiden in der Oberpfalz
30.10.2019 - 12:00 Uhr

Nachhaltig die Funktion des Bodens sichern

Zahlreiche Tipps und Hinweise rund um einen gesunde Erde in der Landwirtschaft gab es in der Lehr- und Versuchsanstalt Almesbach beim Bodenschutztag.

Philipp Koch (rechts) vom AELF Weiden stellt Zwischenfrüchte im Feld beim Bodenschutztag in Almesbach vor. Bild: Dobmeier
Philipp Koch (rechts) vom AELF Weiden stellt Zwischenfrüchte im Feld beim Bodenschutztag in Almesbach vor.

Boden ist das wertvollste Gut im Ackerbau, das es langfristig zu schützen und möglichst zu verbessern gilt. Ein fruchtbarer Boden ist die Grundlage der Ernährung, da er den Pflanzen optimales Wachstum ermöglicht und den Boden vor schädlicher Erosion bewahrt.

Florian Ebertseder vom Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz zeigte den Besuchern die massiven Auswirkungen von Erosion im Acker auf. In Almesbach selbst handelt es sich um einen tiefgründigen Sandboden mit hohem Schluffanteil. Eine der Hauptgefahren für unsere Böden entsteht durch Erosion. Regenwasser, das in den Boden einsickert und nicht oberirdisch abläuft, kann keinen Boden wegschwemmen. Stabile Bodenkrümel erlauben, dass der Boden durchlässig für Wasser bleibt. Lebendverbauung durch Pflanzenwurzeln, Bodenpilze und Bakterien schaffen stabile Krümel, die nicht gleich beim ersten Regenguss verschlämmen und das Wasser weglaufen lassen. Der Referent zeigte die Veränderung der Regenerosivität in den vergangenen Jahren auf und gab Beispiele für wirksame Schutzmaßnahmen. Nach dem Vortrag erfuhren die Teilnehmer, dass auf hängigen und abschwemmungsgefährdeten Flächen durch einen kräftigen Zwischenfruchtbestand die Bodenerosion effektiv verringert werden kann.

Wasserberater Michael Lukas vom Fachzentrum für Agrarökologie in Amberg veranschaulichte dies bei der Vorführung eines Regensimulators, der die Erosion auf unterschiedlich bewachsenen Flächen aufzeigte. Das Ergebnis war vorauszusehen, dennoch war die hohe Menge an abgeschwemmten Boden in der Fahrspur und auf kaum bewachsener Fläche für die Zuschauer beeindruckend. Der Boden mit Zwischenfruchtbedeckung konnte alles Wasser aufnehmen, da genügend Poren vorhanden waren.

Martin Schreyer und Philipp Koch vom AELF Weiden stellten im Feld die verschiedenen Zwischenfruchtmischungen vor, die Betriebsleiter Andreas Kiener bereits Anfang August ausgesät hatte. Dabei wurden sie von Vertretern der Saatgutfirmen mit weiteren Informationen unterstützt und konnten so ein umfangreiches Bild über die unterschiedlichen Zwischenfruchtmischungen wiedergeben. Wird im folgenden Frühjahr der Silomais als Mulchsaat ausgebracht, kann bis in den Sommer einer Abschwemmung von Erde gut vorgebeugt werden. Deshalb spielt der Zwischenfruchtanbau bei den Schutzmaßnahmen zum Erosionskataster und bei der EU-Wasserrahmen-Richtlinie eine zentrale Rolle. In Wasserschutzgebieten und in wassersensiblen Gebieten verfolgt man mit dem Zwischenfruchtanbau das Ziel, den Reststickstoff im Ackerboden nach der Ernte der Hauptfrucht zu binden. So kann das Grundwasser vor unerwünschten Nitrateinträgen geschützt werden. Um in intensiven Fruchtfolgen mit Mais und Kartoffeln dem unvermeidbaren Humusabbau entgegenzuwirken, bieten sich früh gesäte Zwischenfrüchte an. Dicke verholzte Stängel geben eine gute Mulchauflage im Frühjahr. Im Boden kommt es auf eine intensive Durchwurzelung der gesamten Ackerkrume an. Mit einem Spaten und zahlreichen praktischen Beispielen zeigten Martin Schreyer und Philipp Koch, was es mit der Krümelbildung im Boden auf sich hat. Eine Mischung aus verschiedenen Pflanzenarten ist hier meistens von Vorteil, da sich die verschiedenen Wurzelsysteme ergänzen. Gerade bei häufigem Mais- und Kartoffelanbau in der Fruchtfolge ist die Nachhaltigkeit der Bodenfruchtbarkeit durch regelmäßige Humuszufuhr sicherzustellen. Gerhard Gradl vom AELF Weiden empfiehlt interessierten Landwirten den Besuch der ausgeschilderten Zwischenfrucht-Demoanlage mit den verschiedenen Mischungen in Almesbach.

 
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