Mit scharfem Auge, aufwendiger Ausrüstung und unendlich viel Geduld haben die Naturfotografen Hubert G. Schmid aus Pleystein und Günter Klein aus Trabitz „Naturjuwele unserer Heimat“ im Bild festgehalten. Zu sehen sind diese Naturschönheiten in einer Ausstellung in der VHS. Christoph Bauer, Leiter der LBV-Bezirksgeschäftsstelle, begrüßte zur Eröffnung zahlreiche Gäste. Er verriet, dass der LBV über 2500 Hektar Schutzgebiete in Bayern verfüge, 173 davon in der Region Weiden-Neustadt. Vom „Flächenfraß“, über den so viel geredet werde, sei unsere Heimat zurzeit akut bedroht. Man denke nur an das Gewerbegebiet West IV oder die Umgehungstrasse Mantel, die direkt durch das Haidenaab-Tal führen soll. Wieder gehe damit „ein Stück Heimat verloren“.
Besonders würdigte Bauer die Aktivitäten der LBV-Kreisgruppen-Vorsitzenden Nicole Merbald, die durch eine Nistkastenaktion zur Renaturierung eines Stücks am Flutkanal beigetragen hat und „mit Herzblut“ diese Ausstellung organisierte. Stadtrat Hans Forster (CSU) überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters. Als passionierter Radfahrer und Wanderer mache er viele interessante Beobachtungen von Tieren, berichtete Forster. Den Laien unter den Fotografen gab er wertvolle Tipps für die Aufnahme nachtaktiver Lebewesen.
Schmid (78), der seit über 30 Jahren „professionell“ fotografiert und maßgeblich an der Ausweisung der Naturschutzgebiete „Pfrentschweiher“, „Torflohe“ und „Niedermoor“ bei Georgenberg beteiligt war, zeigte in einer faszinierenden Präsentation Hunderte von Pflanzenarten, die wegen Entzugs ihrer Lebensräume vielleicht bald nur noch als Erinnerungen existieren werden. Noch kennen wir Buschwindröschen, Leberblümchen, Arnika und Walderdbeeren. Aber durch ständiges und „perfektes“ Spritzen gegen „Unkraut“ würden Kornblumen, Klatschmohn, Vogelwicke, Storchschnaberl, Johanniskraut, Erdrauch und viele Ackerwildkräuter immer seltener.
An Hohlwegen, von denen es immer weniger gebe, würden Katzenpfötchen, Weißwurz und Moschuskraut wachsen, in Brachen Huflattich und Kratzdistel. Aufgelassene Steinbrüche, Hänge, Tümpel und Wiesenbächlein hätten unschätzbaren Wert als Lebensraum von Vögeln, Schmetterlingen, Käfern, Spinnentieren und anderen Kleinlebewesen. Schmid prangerte das gedankenlose Wegmähen und „alles Niedermachen“ an Weg- und Straßenrändern an. Hecken seien als Windbremse wichtig für das Kleinklima.
Aus seinem unerschöpflichen Fundus zeigte Klein (68) eine Multimedia-Schau unter dem Motto „Zuschauen – Entspannen – Freuen“. Der langjährige Leiter der LBV-Ortsgruppe Trabitz, der mit seinem Hobby „ornitologische Kartierungsarbeiten“ zur Erstellung des „Brutvogelatlas Bayern“ beigetragen hat, präsentierte meisterliche Bilder von 80 Vogelarten, dazu 20 Schmetterlingen, Lurchen, Fröschen, Springspinnen und anderen Tierchen. Viele darunter, wie Neuntöter und Kranich, sind auf der „Roten Liste“ zu finden.
Die Ausstellung „Naturjuwele unserer Heimat“ mit großformatigen Aufnahmen der beiden Fotokünstler, dazu Informationen über die Arbeit und die Probleme des LBV, ist noch bis zum 10. November bei freiem Eintritt zu sehen.













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