(vok) Besonders beeindruckt zeigte sich die Neuburger Vorsitzende Renate Wicher vom Maria-Seltmann-Haus, in dem die Begrüßung stattfand und das Mittagessen eingenommen wurde. Von der Seniorenzentrale und vor allem vom großen Angebot können die Gäste, die mit 50 Personen angereist waren, nur träumen. Wicher kündigte an, das Programmheft genauestens studieren und einiges übernehmen zu wollen.
Doch Neuburg hat für seine Senioren auch ganz schön was zu bieten. Das reicht vom Schnupper-Golf (alle fünf Jahre) und Senioren-Kino über Singabende, Kegeln und Ausflügen sowie dem "Fest der guten Taten" (zusammen mit dem Jugendparlament) bis zum Silvester-Seniorenball und dem Seniorenfasching mit 400 super kostümierten Teilnehmern. Höhepunkte sind natürlich die jeden ersten Montag im Monat stattfindenden öffentlichen Sitzungen des Seniorenbeirats, in denen es letztlich immer um Fragen geht, wie das Umfeld in der Stadt seniorengerecht gestaltet werden kann, wie die Senioren unterstützt und ihr Leben erleichtert werden kann und wie sie aus der Isolation zu holen sind. Dabei arbeitet der Seniorenbeirat eng und gut mit dem Stadtrat und dem Oberbürgermeister zusammen. Gerade auch, wenn's ums Geld für Projekte und Veranstaltungen geht.
Dabei hervorzuheben ist das Seniorensiegel, dass in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing an besonders auf Senioren eingehende Geschäfte, Praxen und sonstige Einrichtungen vergeben wird. Alle zwei Jahre gibt es eine Überprüfung mit der Vergabe von Punkten. Derzeit sind über 100 Auszeichnungen vergeben. Die Vorsitzende berichtete, dass Praxen umgezogen sind, damit sie seniorengerechten Anforderungen gerecht wurden.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Jens Meyer ("Seniorenarbeit ist von ungeheuerer Wichtigkeit") hatte Leiterin Susanne Meichner das Seltmann-Haus vorgestellt. Die meisten Nutzer sind zwischen 65 und 75 Jahren alt. 76 Prozent sind Frauen. Immerhin 14 Prozent der Besucher und Nutzer von Angeboten sind unter 60 (Prinzip offenes Haus). Die Zahl der Teilnehmer hat sich nach und nach von anfangs 25 auf inzwischen 100 am Tag erhöht. Im Jahr gibt es 300 Veranstaltungen. Alfons Heidingsfelder berichtete von seinen Aufgaben als Seniorenbeauftragter. Er sei praktisch für 10000 Einwohner zuständig. 22 Prozent seien in Weiden über 65. Heidingsfelder verwies auch auf die Besonderheit der 52 Seniorenclubs, die bayernweit einmalig seien."Deshalb ist bei uns ein Beirat nicht notwendig."
Noch eine Besonderheit in Neuburg. Dort werden die Senioren von der Stadt beim Volksfest zu Würstl und einer Maß Bier eingeladen. Dann ist das 4000-Mann-Zelt voll. Interessant: Sowohl die Neuburger Vorsitzende als auch Susanne Meichner wählten am Ende ihrer Reden den gleichen Schlussatz: "Nicht wie alt wir werden, ist entscheidend, sondern wie wir alt werden." Bei so viel Übereinstimmung war auch klar: Die Neuburger luden die Weidener zum Gegenbesuch ein. Am besten gleich 2019 zum legendären Schlossfest, das es nur alle zwei Jahre gibt.
Am Nachmittag standen noch Stadtführungen mit Petra Vorsatz und Dr. Sebastian Schott (beide Amt für Stadtgeschichte) sowie ein Besuch des Parksteiner Vulkans auf dem Programm.
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