Das neue See-Restaurant am Neusiedler See schießt die Weidener Partnergemeinde touristisch in eine neue Dimension. "Das Fritz" ist innerhalb eines Jahres auch zum neuen Treffpunkt der nahen Wiener Gesellschaft und Schicki-Micki-Szene geworden. Das Restaurant läuft, Fritz Tasch und seine Töchter Judith und Vera gelten als (mit "Haube") ausgezeichnete Gastgeber. Das Haus ist ausgebucht. Hochzeiten, Firmenfeiern und Seminare. Doch es fehlen Hotel-Betten. Das größte Haus in Weiden am See, die Pension Seepanorama der Familie Enz/Kummer bietet 35 Betten. Alle anderen Häuser sind kleiner. Es ist nicht möglich, die Gäste eines Reisebusses in ein Haus einzuquartieren.
Chancen wahren
Hinzu kommt, dass viele Beherbergungsbetriebe (ebenso wie viele Weinbauern) mit dem Generationenwechsel aufgegeben haben. Die Zahl der Übernachtungen schrumpft von fast 50 000 (2013) auf 34 000 im vergangenen Jahr. "Früher gehörten unsere Gäste zur Familie", sagt Bürgermeister Willy Schwartz, der über viele Jahre zwei Fremdenzimmer anbot. Doch nicht nur bei ihm teilten sich die Gäste das Bad mit der Familie. Früher war's romantisch, heute ist's antiquiert. Die Gäste suchen einen anderen Standard. Vor allem die, die so gerne im "Fritz" speisen.
Das erkannte "Fritz"- Eigentümer Martin Pfundner. Bereits am 19. Juni stimmt der Gemeinderat - mit knapper Mehrheit - seiner Idee zu, nebenan, ebenfalls auf Gemeindegrund, ein Hotel zu errichten. Fast zeitgleich überrascht der benachbarte private Seepark-Betreiber Stephan Bayer (Sundeck) mit seinen Hotel-Appartement-Plänen. Er will dafür die alte "See-Pension" (zuletzt mit Niveau Jugendherberge) schleifen. Doch damit wird's mit einem absehbaren Zusatzangebot von 200 bis 400 Betten zu viel für die Burgenland-Gemeinde.
Paukenschlag
Die Fraktion der Grünen-Unabhängigen beantragt sogleich einen Bürgerentscheid. Sie verweist auch auf die Klagen einheimischer Familien, mit dem "Fritz" werde das Baden zu teuer. Zumindest bei einem der Projekte sei zu befürchten, dass nur wieder Zweitwohnsitze entstünden und damit der Tourismus nicht gefördert werde. Aber nach den Erfahrungen beim Sportplatz-Neubau, bei dem Schwartz im Entscheid überraschend unterlag, lässt der Bürgermeister durch Gemeinderatsbeschluss die Zeiger auf Null stellen: Ein gemeinsames Projekt der beiden Investoren-Gruppen soll aber in eine maßvolle Lösung münden.
Doch Anfang September folgt der Paukenschlag. Der "Fritz"-Investor nimmt Abstand von seinem Vorhaben, so dass nun nur noch die Hotel-Appartement-Pläne der Firma Sundeck im Rennen sind. Am gestrigen Montag stellten Stephan Bayer und die Sundeck ihre Pläne im Welterbe-Beirat in der Landeshauptstadt Eisenstadt vor, dessen Votum über die Chancen des Projekts entscheidet.
Tourismus unterstützen
Weiden am See setzt auf Weinbau und Ökotourismus. Die hohe Lebensqualität überzeugt. Die Baugebiete füllen sich: Die Gemeinde zählt heute 2400 Einwohner und 1000 Zweitwohnsitzler, allein 400 im Seepark. Für "die Reichen" werden zunehmend Gästewohnungen in Appartements umgewandelt und damit der touristischen Nutzung entzogen. (wd)
Weiden. (wd) Mit dieser Wahl ihrer Diözese sind die See-Weidener überaus zufrieden. Mit Pfarrmoderator Michael Wüger und Diakon Julian Heissenberger erhielten Neusiedl und Weiden im September zwei Seelsorger, die selbst aus dem Burgenland kommen. Sie kennen also die Sorgen und Nöte der Menschen im See-Viertel. Wüger stammt aus Illmitz und war zuletzt in „Wiesn“, in der Nähe von Eisenstadt, tätig. Heissenberger wird im Sommer zum Priester geweiht. Er kann deshalb an den Feiern zum 50-Jährigen der Partnerschaft nicht teilnehmen. Er wird als Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft bleiben
Weiden. (wd) Mit Bürgermeister Wilhelm Schwartz und vielen Freunden ist Verwaltungsleiter Erwin Regner in Weiden am See Motor und Herz der Partnerschaft. Als Reiseleiter führte er mit Maria Neubauer die Weidener nach Wien, in die Katakomben des Stephan-Doms sowie hoch zur 21 Tonnen schweren „Bummerin“ im kleinen Turm. Die Glocke gilt als „Stimme Österreichs“. Zugleich ist Regner Helfer in allen Lebenslagen. Er zeigte den Weidenern nicht nur „Das Fritz“, sondern auch die Lage der geplanten Hotels im und am Seebad. Bei der Weintaufe wagte er ein Tänzchen mit „Kalinka“.
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