Weiden in der Oberpfalz
02.03.2020 - 10:36 Uhr

Neue Helfer im Notfall

Infusionen geben, Medikamente verabreichen: das durfte bisher nur der Arzt. Bei gewissen Indikationen dürfen das künftig auch speziell qualifizierte Sanitäter: "Notfallsanitäter".

Die Bedeutung des neuen Berufsbilds "Notfallsanitäter" unterstreicht die Ärztliche Leiterin des Rettungsdiensts Dr. Gudrun Graf (Mitte). Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, BRK- Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer (von links) und weitere Führungskräfte der "Rettungskette" gratulieren. Bild: hcz
Die Bedeutung des neuen Berufsbilds "Notfallsanitäter" unterstreicht die Ärztliche Leiterin des Rettungsdiensts Dr. Gudrun Graf (Mitte). Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, BRK- Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer (von links) und weitere Führungskräfte der "Rettungskette" gratulieren.

Durch ein neues Berufsbild bei den Rettungsassistenten ist die Sicherheit der Bevölkerung ein weiteres Mal verbessert worden. „Notfallsanitäter“ heißt die neue Qualifikation, die sich bereits 30 Rettungsdienst-Mitarbeiter im Bereich des Rotkreuz- Kreisverbands aneigneten. Acht von ihnen erhielten nun im Rotkreuzhaus ihre „Delegations-Urkunden“. Sie bestätigen, dass den Männern und Frauen die Durchführung gewisser ärztlicher Maßnahmen übertragen wurde.

Als „große Bereicherung für den Rettungsdienst“ sah Dr. Gudrun Graf die Einführung des Notfallsanitäters. Nach anfänglichen Vorbehalten seien nun mehrere, eigentlich dem Arzt vorbehaltene, Maßnahmen an sie delegiert worden. Dazu gehören, so die Ärztliche Leiterin des Rettungsdiensts, die medikamentöse Behandlung bei Unterzucker, Infusionsgabe bei Kreislauf instabilen Patienten, sowie die Gabe eines bestimmten Schmerzmittels bei Extremitätenverletzungen, Sepsis und Verbrennungen. Die sogenannten „2c-Maßnahmen“ bedeuten, so Graf, uneingeschränkten Nutzen für die Patienten. „Bei bestimmten Indikationen kann eine Nachforderung des Notarztes und das Warten auf die Durchführung heilkundlicher Maßnahmen durch diesen unterbleiben“, stellte sie fest.

Als „kleine Facette von mehr Sicherheit für den Bürger“ sah Oberbürgermeister Kurt Seggewiß die Einführung des neuen Berufsbilds. Namens der Bevölkerung aus der Region sagte er „Danke“ für diese Verbesserung. BRK-Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer lobte die Mitarbeiter, die 960 Stunden Ausbildung auf sich genommen hatten, um die Zusatzqualifikation zu erwerben. Rettungsassistenten aus allen Wachen des BRK-Kreisverbands Weiden-Neustadt/WN hätten dies getan. Er sei stolz darauf, dass sich „die Bevölkerung auf gut ausgebildetes Personal verlassen“ könne. Die Urkundenverleihung fand im Beisein des Leiters der Integrierten Leitstelle Jürgen Meyer sowie mehrerer Führungskräfte des Roten Kreuzes und des Zweckverbands für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung statt.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.