Die stetig gesunkene Nachfrage nach Impfterminen in den Impfzentren in Weiden, Vohenstrauß und Pressath macht nicht nur eine Anpassung der Öffnungszeiten ab 1. Februar nötig, sondern sorgt auch für einen leichten Überschuss an Impfstoff. „Wir haben momentan tatsächlich ein bisschen mehr Impfstoff als Impflinge“, sagt Birgit Scheuner, stellvertretende Leiterin der Impfzentren. Überschüssiger Impfstoff lande allerdings nicht automatisch in der Mülltonne, sondern könne über die Regierung an andere Impfzentren abgegeben werden. „Weggeworfen wird bei uns nichts“, so Scheuner. Ähnlich äußert sich Dr. Matthias Loew, Sprecher der niedergelassenen Ärzte in Weiden.
„Sie reißen uns den Impfstoff nicht aus der Hand, aber der Terminkalender ist voll“, sagt er am Mittwoch. Für Donnerstag stünden alleine in seiner Praxis 50 vergebene Termine im Kalender. Bei den meisten handle es sich um Drittimpfungen. Die aktuelle Nachfrage stimme mit dem Angebot an Impfstoff gut überein, auch, weil die Haltbarkeit der Impfstoffe längst wesentlich länger sei als zu Beginn der Impfungen. „Aber man muss schon mit offenen Augen gucken, dass man nicht zu viel Impfstoff da hat.“ Sei dies der Fall, sei es bisher immer gelungen, den Impfstoff notfalls bei kurzfristig beworbenen Sonderaktionen zu verimpfen.
"Massive Nachfrage"
In der vergangenen Woche hatte sich Impfzentrumsleiter Sebastian Seibert optimistisch geäußert, dass Anfang Februar der neue Impfstoff des Herstellers Novavax verfügbar sein könnte. Diese Woche heißt es aus dem Impfzentrum: „Informationen zum Startzeitpunkt der Impfungen mit dem neuen Impfstoff von Novavax werden nachgereicht, sobald uns mehr bekannt ist.“ Seiberts Stellvertreterin bestätigt, dass es bislang kein Lieferdatum gibt. „Wir hoffen jeden Tag auf neue Informationen.“ In den Impfzentren gebe eine „massive Nachfrage“ nach dem neuen Vakzin. „Wir gehen davon aus und ich hoffe, dass der Impfstoff von Novavax uns noch einmal eine Welle an Impflingen bringt.“ Auch Dr. Loew weiß nichts von einer baldigen Lieferung an die Ärzte. Er habe das Gerücht gehört, dass der Stoff erst Ende Februar komme. In diese Richtung äußerte sich jüngst auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Keine Betrugsversuche bekannt
In den Impfzentren in Weiden, Vohenstrauß und Pressath sind bislang laut Birgit Scheuner keine Betrugsversuche durch Impfzentrums-Besucher bekannt geworden. „Wir setzen alles daran, um das zu verhindern“, betont Scheuner. Komplett verhindern könne man es aber wohl nie, dass gefälschte Impfpässe im Umlauf sind. Bisher habe sie jedoch von keinen Betrugsversuchen etwas mitbekommen. Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, die in den Impfzentren eingesetzt werden, passten auf, dass niemand nur ins Impfzentrum kommt, um eine Impf-Dokumentation zu besorgen und dann verschwindet, ohne sich impfen zu lassen.
Öffnungszeiten Impfzentrum Weiden ab 1. Februar:
- Montag, Dienstag, Mittwoch: 9 bis 17 Uhr
- Donnerstag, Freitag, Samstag: 9 bis 22 Uhr.
- Samstag von 9 bis 16 Uhr bleibt weiterhin den Kindern von 5 bis einschließlich 11 Jahren vorbehalten.
- Sonntag: geschlossen
Impfzentren Pressath und Vohenstrauß ab 1. Februar:
- Sonntag, Montag, Dienstag: geschlossen
- Mittwoch bis einschließlich Samstag: 9 bis 22 Uhr
Zahlen der Impfzentren:
- Erstimpfungen: 62.928, davon 206 in den vergangenen 7 Tagen (Vorwoche: 313)
- Zweitimpfungen: 62.135, davon 452 in den letzten 7 Tagen (Vorwoche 624)
- Drittimpfungen: 44.040, davon 2672 in den letzten 7 Tagen (Vorwoche: 2988)
Impfzahlen der Ärzte von Mittwoch (19. Januar) bis Dienstag (25. Januar):
- Stadt Weiden: 31.934 Impfungen gesamt (+1065 in 6 Tagen); davon 10.954 Erstimpfungen (+142), 11.956 Zweitimpfungen (+106), 9.024 Auffrischungsimpfungen (+817).
- Landkreis Neustadt/WN: 72.174 Impfungen gesamt (+2171 in 6 Tagen); davon 22.885 Erstimpfungen (+174), 25.659 Zweitimpfungen (+311), 23.630 Auffrischungsimpfungen (+1686).
Impfstoffmenge in Deutschland
- Die Bundesregierung hat seit Beginn der Pandemie über 660 Millionen Dosen Corona-Impfstoff im Wert von rund 12,5 Milliarden Euro bestellt, die bis 2023 ausgeliefert werden sollen.
- Verimpft wurde bisher rund ein Viertel der Dosen. Knapp 16 Prozent des Impfstoffes wurden an andere Länder, überwiegend an Entwicklungsländer, abgegeben.
- Übrig bleiben rund 400 Millionen Dosen für die nächsten zwei Jahre.
- Sollten die Hersteller neue Impfstoffe entwickeln, können diese ohne Neubestellungen anstelle der alten Vakzine ausgeliefert werden.
- Der Bund will bis zum 21. Februar rund 1,75 Millionen Impfstoff-Dosen des Herstellers Novavax zur Verfügung stellen. Liefertermine für weitere 3,25 Millionen gekaufte Dosen stehen nicht fest. (dpa)
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