"Jedes Jahr müssen wir ein Drittel unserer Kopfweiden zuschneiden", sagt Stefan Dürgner von der Stadtgärtnerei Weiden. Das sind etwa 200 Stück. Laut Dürgner sind dabei bis zu sechs Mitarbeiter im Einsatz. "Spezielles Werkzeug wird nicht benötigt, wir verwenden die klassische Ausrüstung eines Stadtgärtners: eine Hebebühne und eine Motor- oder Handsäge."
Das Zuschneiden der Weiden sei wichtig. Wird die Krone zu groß, droht der Baum unter dem Gewicht zusammenzubrechen. Früher wurde die spezielle Aufzuchtsform der Kopfweiden gerne zum Korbflechten verwendet. Auch wenn dem heute keine allzu große Bedeutung mehr zukommt, müssen die Bäume geschützt und gepflegt werden. "Durch das Zuschneiden können wir die ökologisch wertvolle Form dieser Art erhalten", meint Dürgner. Neben der Funktion als Lebensraum für zahlreiche Insektenarten gilt das Laub der Weiden als schnell zersetzlich und kann so die Humusbildung anregen. Außerdem werden einige der städtischen Weidenalleen als Naturdenkmäler anerkannt - ein weiterer Grund, gut auf die Bäume zu achten.
Das Naturschutzgesetz in Bayern beschränkt den Zuschnitt von Weiden auf den Zeitraum 1. Oktober bis 28. Februar. In den Sommermonaten dürfen keine großen Arbeiten vorgenommen werden, da die Bäume zu dieser Zeit meist mit Nistplätzen verschiedener Vogelarten besetzt sind. In der Stadt sind die Bestimmungen laut Stefan Dürgner etwas anders. Hier sei es immer davon abhängig, ob tatsächlich ein Vogel in der Weide nistet oder nicht: "Oft kann sich das Zurückschneiden auch um ein paar Tage in den März verschieben. Sollte dann jedoch eine Amsel im Baum sitzen, muss er bis zum nächsten Jahr so stehen bleiben", erklärt er. Bis jetzt hätten die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei noch keine Nistplätze entdeckt. Die Arbeiten können also vermutlich wie geplant abgeschlossen werden. Die letzten Zuschnitte sollen kommende Woche erfolgen.
Im Frühjahr haben die Gärtner einen vollen Terminplan: Neben der Anlagenpflege stünden auch bald die ersten Bepflanzungen an. Obwohl diese von der Witterung abhängen, ist Stefan Dürgner optimistisch: "Ich denke, dass wir in etwa vier Wochen damit beginnen können."
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