Weiden in der Oberpfalz
23.02.2022 - 16:09 Uhr

Neuer Impfstoff zunächst nur für Pflegepersonal in Weiden und im Landkreis Neustadt

Spätestens ab kommender Woche soll der neue Proteinimpfstoff Nuvaxovid von Novavax in den Impfzentren der Region verfügbar sein. Zunächst ist er aber auf einen Personenkreis beschränkt.

Die Impfzentren in der Region warten noch auf den neuen Proteinimpfstoff Nuvaxovid des US-amerikanischen Herstellers Novavax gegen das Coronavirus. Spätestens nächste Woche soll er aber verfügbar sein. Allerdings sind zunächst Personen aus dem Pflegebereich an der Reihe. Symbolbild: Lars Hagberg/dpa
Die Impfzentren in der Region warten noch auf den neuen Proteinimpfstoff Nuvaxovid des US-amerikanischen Herstellers Novavax gegen das Coronavirus. Spätestens nächste Woche soll er aber verfügbar sein. Allerdings sind zunächst Personen aus dem Pflegebereich an der Reihe.

In dieser Woche ist der neue Proteinimpfstoff Nuvaxovid des US-amerikanischen Herstellers Novavax angekommen. Allerdings seien die Dosen noch nicht ausgeliefert worden, informiert Sebastian Seibert, Leiter des Impfzentrums Weiden-Neustadt. Er geht aber davon aus, dass das Vakzin "spätestens ab nächster Woche" in den Impfzentren ankommen sollte. Allerdings bekommt Otto-Normalimpfling zunächst keine Spritze mit Nuvaxovid. Denn "die ersten vier Lieferintervalle" seien für Männer und Frauen im Pflegebereich bestimmt, also zum Beispiel medizinisches Personal oder Familienangehörige, die nachweisbar die Pflege von "vorerkrankten Personen" übernommen haben.

2000 Impfdosen seien für vier Wochen in Aussicht gestellt worden, sagt Seibert. Das Impfzentrum gebe den neuen Impfstoff dabei auch an das Klinikum Weiden sowie das Bezirksklinikum Wöllershof ab, damit die Verantwortlichen dort ihre Mitarbeiter impfen könnten. "Wir hoffen, gerade in den medizinischen Bereichen, die Impfquote nochmals verbessern zu können", sagt Seibert. Trotzdem sei diese Vorgehensweise "auch für uns nicht so recht nachvollziehbar". Michael Reindl, Pressesprecher der Kliniken Nordoberpfalz (KNO) erklärt dazu: "Laut gesetzlichen Vorgaben ist der neue Impfstoff in den ersten Wochen dem Personal vorbehalten, das der einrichtungsbezogenen Impfpflicht unterliegt. Beschäftigte der KNO, die Interesse an einer Impfung mit dem Novavax-Impfstoff hatten, konnten sich registrieren lassen. Alle angemeldeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bei Verfügbarkeit des Impfstoffs die Impfung über das KNO-interne Impfzentrum."

Verhaltene Impfbereitschaft

Die aktuellen Zahlen aus den Impfzentren Weiden, Vohenstrauß und Pressath zeigen eine recht verhaltene Bereitschaft in der Bevölkerung, sich gegen eine Infektion mit der Omikron-Variante schützen zu lassen. An Erstimpfungen verzeichnete Seibert beispielsweise 82 in den vergangenen sieben Tagen. Das waren neun weniger als in der Woche vorher. Auch bei den Zweit-, Dritt- und Viertimpfungen war das Interesse rückläufig. Dennoch habe "aktuell kaum" Impfstoff entsorgt werden müssen, informiert Seibert. "Nur im äußersten Notfall einzelne Dosen zu Feierabend. Ansonsten verteilen wir den Impfstoff über die Hausärzte oder meistens an andere Impfzentren über die Regierung der Oberpfalz." Auch Sonderaktionen sind für kommende Woche wieder geplant, die Termine "werden zeitnah nachgereicht".

Bei den niedergelassenen Ärzten sieht es nicht viel besser aus. In Weidener Praxen gab es in den vergangenen sieben Tagen gerade einmal acht Erstimpfungen, im Landkreis Neustadt 26. Die Woche davor waren es 52 beziehungsweise 33. Zum dritten Mal ließen sich in Weiden 213 Menschen impfen (390) und im Kreis 510 (610). Der Vohenstraußer Martin Poschenrieder, der die Impfungen in Arztpraxen im Landkreis koordiniert, vermutet verschiedene Gründe für die "zögerliche Impfbereitschaft". Einer davon seien erhöhte "Krankheitsaktivitäten", das heißt: Viele Menschen seien erkrankt oder in Quarantäne nach Kontakt mit positiv Getesteten, was von einer Impfung abhalte. Viertimpfungen würden, warum auch immer, nur "sehr zurückhaltend" angenommen. Zudem gebe es auch weniger Geboosterte, da manche auf angepasste Vakzine gegen die Omikron-Variante warten würden.

Jetzt vor Omikron schützen

Davon rät Poschenrieder jedoch ab: "Wer jetzt dran ist, sollte sich wieder impfen lassen, um sich vor Omikron zu schützen." Das Risiko, sich anzustecken, sei einfach zu hoch. Aktuell gebe es keine Wartelisten für Termine, Ärzte hätten "genügend Kapazität". Wann Nuvaxovid in den Praxen verfügbar sein werde, konnte er nicht sagen. Es werde wohl frühestens Ende März oder Anfang April soweit sein.

Die Zahlen der Impfzentren:

  • Erstimpfungen 63.368, davon 82 in den vergangenen sieben Tagen (Vorwoche 93); Zweitimpfungen 62.610, davon 227 in den letzten sieben Tagen (Vorwoche 388); Drittimpfungen 48.863, davon 632 in den letzten sieben Tagen (Vorwoche 1072); Viertimpfungen 72, davon 22 in den letzten sieben Tagen (Vorwoche 50)

Die Zahlen der Ärzte:

  • Stadt Weiden: 34.393 Impfungen gesamt (+378 in 7 Tagen), davon 11.142 Erstimpfungen (+8), 12.391 Zweitimpfungen (+80), 10.777 Drittimpfungen (+213) und 83 Viertimpfungen (+77)
  • Landkreis Neustadt: 76.574 Impfungen gesamt (+707 in 7 Tagen), davon 23.159 Erstimpfungen (+26), 26.440 Zweitimpfungen (+135), 26.894 Drittimpfungen (+510) und 81 Viertimpfungen (+36)
Service:

Neue Öffnungszeiten der Impfzentren ab 1. März

  • **Weiden:** Montag bis Mittwoch von 9 bis 17 Uhr und Donnerstag bis Samstag von 9 bis 20 Uhr, Kinderimpfungen jeden Samstag von 9 bis 20 Uhr
  • **Außenstellen:** Mittwoch bis Samstag von 9 bis 20 Uhr
  • **Sonderaktion:** Dienstag, 1. März, Faschingsimpfen (gerne kostümiert), jeder Impfling bekommt einen Krapfen
  • **Terminbuchung:** in allen Impfzentren ab 1. März nicht mehr notwendig
 
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