Weiden in der Oberpfalz
15.06.2023 - 11:21 Uhr

Neuer Kommandowagen und erstmals Einsatzdrohne bei der Feuerwehr Weiden

Die Drohne leistete gerade erst wichtige Hilfe bei der Suche nach einer Vermissten im Manteler Badeweiher. Dabei zählen sie und der neue Kommandowagen erst jetzt zum offiziellen Bestandteil der Ausrüstung der Feuerwehr Weiden.

Die Feuerwehr Weiden feierte am Mittwochabend die offizielle Indienststellung des neuen Kommandowagens. Mit der Segnung des neuen Fahrzeugs ging auch die neue Drohne in das Inventar der Wehr über. Pfarrer Markus Schmid und seine evangelische Kollegin Stefanie Endruweit segneten das neue Fahrzeug. Es ist ein VW Tiguan Allspace, der den mittlerweile 23 Jahre alten Kommandowagen ersetzt. „Der Segen gilt nicht nur den Geräten, vielmehr den Menschen, die in den Einsatz fahren oder sie bedienen“, sagte Schmid.

Stadtbrandrat Richard Schieder erklärte, wofür der Kommandowagen benötigt wird, etwa als Führungsfahrzeug bei Feuerwehreinsätzen und als Erkundungsfahrzeug bei Flächenlagen wie Starkregen-, Sturm- und Unwetterereignissen. Genutzt werde es auch von den Damen des Katastrophenschutzes, die mittlerweile ihre Arbeitsplätze in der Hauptfeuerwache haben. Das Fahrzeug mit demK ennzeichen WEN-FW 102 wurde mit roter Tagesfolie geliefert und in Chemnitz zum Sonderfahrzeug umgerüstet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 65.000 Euro.

Weil Drohnen bereits bei mittelgroßen Feuerwehren zu einem Standardgerät zählen, beschaffte auch die Stadt das Erkundungsmittel aus der Luft. Es erleichtere die Lagefeststellung und Dokumentation und sei damit eine hervorragende Hilfe für die Einsatzleitung, hieß es. Die Beschaffungskosten beliefen sich auf 20.000 Euro, ein Teil der Zusatzausrüstung wie der Outdoor-Akku-Monitor wurde durch eine Spende von 1.250 Euro des Rettungszentrums Regional Oberpfalz-Nord angeschafft.

Der Stadtbrandrat dankte Drohnengruppenleiter und Brandmeister Patrick Preßl: „Es ist vorbildlich und bewundernswert, mit welchem Engagement und zeitlichem Einsatz er sich mit seinen Mitgliedern teils mehrmals in der Woche traf, um Übungen und Trainingsflüge zu absolvieren.“ Auch der erforderliche Drohnenführerschein ist absolviert. Preßl erläuterte den Nutzen der Drohne bei Einsätzen wie einer Personensuche, bei der Lagefeststellung, bei Waldbränden, Überschwemmungen, Gefahrguteinsätzen oder Massenkarambolagen. Preßl sagte, dass das Fluggerät schon beim Erstellen von Fotoaufnahmen für die Polizei, einem Verkehrsunfall mit Todesfolge auf der A93, einem Wohnungsbrand und dem bereits erwähnten Badeweiherunglück eingesetzt wurde.

Das Drohnenteam besteht derzeit aus 21 Kameraden aus der Hauptfeuerwache und aus Mitgliedern aus vier Ortsteilwehren. Die Drohneneinheit ist in drei Kleingruppen aufgeteilt worden. Sie können von der Integrierten Rettungsleitstelle über Funkmeldeempfänger und Smartphone-App alarmiert werden. Preßl ließ vor den Gästen die Drohne steigen – und fertigte dabei ein etwas anderes Foto der Veranstaltung.

In seinem Grußwort unterstrich Bürgermeister Lothar Höher die Wichtigkeit der Feuerwehr. Diese Anschaffungen machten die Wehr noch besser.

Mantel12.06.2023
Info:

Das kann die Einsatzdrohne der Feuerwehr Weiden

  • Einsatzzeit: bis zu 40 Minuten mit einem Akku-Satz fliegen und fotografieren
  • Herzstück: bildstabilisierte Kameraeinheit mit Weitwinkel-, Wärmebildkamera, Zoom und Laserentfernungsmesser
  • Flugbetrieb: manueller Flugbetrieb oder automatisches Abfliegen von vorprogrammierten Sektoren und Routen
  • Merkpunkte: Koordinaten-Anzeige lotst Einsatzkräfte punktgenau zur Einsatzstelle
  • Zusatzausrüstung: etwa Licht- und Lautsprechermodul zum punktuellen Ausleuchten unwegsamen Geländes oder zur Bevölkerungswarnung mittels anbaubarem Lautsprecher
 
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