Weiden in der Oberpfalz
07.12.2018 - 11:09 Uhr

Notruf-Nummer für Depressive

Wenn sich jemand verletzt, dann gibt es die Notruf-Nummer. Doch was ist mit Menschen in psychischer Not? Auch für diese gibt es bald eine Notfallnummer. Der Sozialpsychiatrische Dienst der Caritas in Weiden wird den Krisendienst stemmen.

Senioren, Jugendliche, Alleinerziehende: Menschen mit psychischen Problemen gibt es überall, wissen Sonja Dobmeier (Zweite von rechts) mit ihrem Team und Lothar Höher (Mitte). Bild: Gabi Schönberger
Senioren, Jugendliche, Alleinerziehende: Menschen mit psychischen Problemen gibt es überall, wissen Sonja Dobmeier (Zweite von rechts) mit ihrem Team und Lothar Höher (Mitte).

Per Kabinettsbeschluss wird in ganz Bayern ein Krisendienst für psychisch kranke Menschen eingeführt - und zwar rund um die Uhr. Für die Menschen in Weiden steht dann auch der Sozialpsychiatrische Dienst der Caritas zur Verfügung. Doch laut Leiterin Sonja Dobmeier gibt es noch viele offene Fragen. "Wir wissen relativ wenig, zum Beispiel wer der Träger ist. Der Krisendienst soll ja schon Mitte 2019 kommen." Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher hat keine genauen Antworten, kann jedoch beruhigen: "Das wird in den nächsten Wochen geklärt."

Dass der Bedarf an sozialpsychiatrischer Betreuung zunimmt, darin sind sie sich einig. Sie sprechen über alleinerziehende Müttern, die mit ihrer Situation finanziell und psychisch überfordert. Aber auch junge Erwachsene will die Caritas ansprechen, die dem wachsenden Leistungsdruck nicht standhalten. Ein neues Gesprächsangebot "Join the conversation" will diese Zielgruppe abholen mit Themen wie Unsicherheiten, Identität und Freundschaft. Wie sie die jungen Leute erreichen, darüber macht sich das Team gerade Gedanken. Eine Werbung über Soziale Medien sei aufwendig und müsse vom Verband abgesegnet werden.

Doch auch ältere Menschen haben mehr Beratungsbedarf, betont Dobmeier. Die Caritas bietet den Kurs "Wege aus der Depression", in Zusammenarbeit mit dem Maria-Seltmann-Haus. Sucht spiele hier eine Rolle, vor allem von Tabletten. Höher sieht in der veränderten Demographie eine sehr große Herausforderung. Da hinke die Politik immer noch hinterher. Er nennt etwa Finanzierungsmodelle für Alleinerziehende oder auch die Pflege psychisch kranker Menschen im Alter. Die Caritas sei ein starker Partner, um diese Probleme anzugehen.

 
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