Weiden in der Oberpfalz
02.08.2019 - 14:52 Uhr

Oberbürgermeister: Keine Wohnungsnot in Weiden

Mit der Traumwohnung in Bestlage zum Spottpreis kann es schwierig werden, sagt der Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtbau Weiden GmbH. Wohnungsnot aber herrsche in Weiden nicht. Dafür wird Bauen immer teurer, heißt es.

SGW- Geschäftsführer Günther Kamm (Zweiter von links) mit Abteilungsleiter Florian Blei, Prokuristin Sabine Graßl (links und rechts von ihm) und den Aufsichtsräten. Bild: hcz
SGW- Geschäftsführer Günther Kamm (Zweiter von links) mit Abteilungsleiter Florian Blei, Prokuristin Sabine Graßl (links und rechts von ihm) und den Aufsichtsräten.

Mit 1763 Wohnungen und einem jährlichen Umsatz von knapp acht Millionen sei die „Stadtbau Weiden GmbH“ (SGW) das größte Immobilienunternehmen in der Stadt. Das berichtete Geschäftsführer Günther Kamm bei der Gesellschafterversammlung am Mittwoch. Im Bürgersaal am Stockerhutpark legten Kamm und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß als Aufsichtsratsvorsitzender Rechenschaft über das Geschäftsergebnis, die derzeitige Lage und die Zukunft der SGW ab. Die Stadt ist Hauptgesellschafter des Unternehmens.

Kamm stellte fest, dass derzeit schwierige Zeiten auf dem Wohnungsmarkt herrschten. Die Bemühungen der Bundesregierung zur Entspannung würden teils das Gegenteil bewirkten. Durch Auswüchse in den Vorschriften für die Bauwirtschaft stiegen die Kosten für Neubauten ständig. Heute brauche es nicht nur mehr einen Architekten, sondern einen Planerstab von sechs oder sieben Mann. Seien früher zehn bis zwölf Prozent der Bausummen für Honorare angefallen, so müsse man jetzt mit 20 Prozent rechnen. Dazu seien Förderungen abgeschafft worden. Eine Mietpreisregulierung sei ebenfalls nicht förderlich.

Die SGW bewirtschafte 1763 Wohnungen. Als Anbieter von Sozialwohnungen sei man Weidens einziger Anbieter, sagte Kamm. Die Wohnungen der SGW seien, mit meist unter sechs Euro pro Quadratmeter, relativ günstig. Im Durchschnitt läge die Miete bei 4,55 Euro – deutlich unter vergleichbaren Anbietern. Es gebe geringen Leerstand: Im Gegensatz zu fünf bis sechs Prozent früher, habe man im Geschäftsjahr 2018 nur 1,4 Prozent zu verzeichnen gehabt. Allerdings gebe es eine hohe Fluktuation. Die Bilanzsumme sei gestiegen. Die Eigenkapitalquote von 6,5 Millionen Euro auf 50,7 Prozent erhöht worden. In 2019 seien Investitionen von 6,5 Millionen Euro geplant. Die Beteiligungsgesellschaften „WGS Stadtentwicklung Weiden“, die „Festplatz GmbH“ und „Grundstücksentwicklung Denkdorf Halmesricht“ wiesen alle eine gute Tendenz auf.

In Weiden gebe es „keine Wohnungsnot“, stellte Oberbürgermeister Seggewiß fest. Zwar finde nicht jeder Suchende sofort und in der gewünschten Lage die passende Wohnung. Aber von „Wohnungsnot“ könne man nicht sprechen. Der Aufsichtsrat sei in Fragen der Unternehmensplanung und Vermögenslage der SGW bestens eingebunden. Dazu gebe es einen Prüfungs- und einen Bauausschuss. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Hans Maier vom Verband der Wohnungswirtschaft bescheinigte völlige Korrektheit. Der Reingewinn des Geschäftsjahres 2018 wurde gänzlich in die Rücklagen eingestellt.

Aus der Aufsichtsratsmitglieder-Riege, bestehend aus Peter Wittmann, Lothar Höher, Stefan Rank, Rudolf Winter, Hildegard Ziegler, Hans Blum, Hermann Hubmann, Gabriele Laurich und Seggewiß, mussten die vier Letztgenannten turnusmäßig ausscheiden. Seggewiß und Hubmann wurden für ein Jahr wiedergewählt, Blum und Laurich für eine ganze Periode, wobei sie, für den Fall, dass sie als Stadträte im März 2020 nicht wiedergewählt würden, versprachen, ihren Posten dann zurückzugeben.

 
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