Weiden in der Oberpfalz
14.02.2025 - 10:20 Uhr

Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte ruft zu Demo am Mittwoch auf

Für die Wahrung der Demokratie, gegen Ausgrenzung und gegen Rechtsextremismus findet am 19. Februar um 18 Uhr eine Kundgebung auf dem Oberen Markt in Weiden statt.

Die Vertreter des Oberpfälzer Bündnisses für Toleranz und Menschenrechte, (von links) Hilde Lindner-Hausner, Moritz Egeter, Stefan Segerer, Nina Krehl, Hans-Peter Pauckstadt-Künkler und Veit Wagner, wollen ein Zeichen setzen. Am 19. Februar findet in Weiden eine Kundgebung gegen rechts statt. Bild: Kunz
Die Vertreter des Oberpfälzer Bündnisses für Toleranz und Menschenrechte, (von links) Hilde Lindner-Hausner, Moritz Egeter, Stefan Segerer, Nina Krehl, Hans-Peter Pauckstadt-Künkler und Veit Wagner, wollen ein Zeichen setzen. Am 19. Februar findet in Weiden eine Kundgebung gegen rechts statt.

"Nützt ja nix, wir mein wos dou!" Was tun. Deshalb ruft das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte (OBTM) für Mittwoch, 19. Februar, unter dem Motto "Hanau gedenken und Demokratie wählen" auf dem Oberen Markt in Weiden zu einer Kundgebung für "Vielfalt statt Einfalt" auf. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von Weiden ist bunt, Amnesty international, Sündikat, Magisches Projekt, Rio Raum, Weidener Kunstverein und GEW. Beginn ist um 18 Uhr.

"Es genügt nicht, in die nächste große Stadt zu fahren, um an großen Demos teilzunehmen", sagte Bündnissprecherin Hilde Lindner-Hausner bei einem Pressegespräch am Donnerstag. "Jetzt stehen Wahlen an. Und wir müssen den Weidenern und Neustädtern die Möglichkeit geben, sich zu äußern und zu zeigen, wie wertvoll ihnen Demokratie ist." Mit Rede- und Musikbeiträgen. Gedacht werden müsse den Opfern rechter Anschläge. Aber auch der Toten und Verletzten von Magdeburg, Aschaffenburg oder München.

Auch Oberbürgermeister Jens Meyer werde sprechen. Caro Schiml moderiert die Kundgebung. Das Gespräch bot den Teilnehmern Gelegenheit, ihre Beweggründe zu erläutern. "Es ist wichtig, ein Signal zu senden, vor allem wegen der jüngsten Ereignisse im Deutschen Bundestag und der gemeinsamen Abstimmung von CDU/CSU und AfD", sagte Versammlungsleiter Moritz Egeter. Eine Kooperation demokratischer und rechtsextremer Parteien im Bundestag sei abzulehnen. Die demokratischen Parteien sollten sich geschlossen gegen den Rechtsextremismus zeigen.

Veit Wagner von Weiden ist bunt zeigte sich entsetzt über den Anschlag am Donnerstag in München, wusste aber auch kein Rezept gegen den Extremismus. "Aber was soll passieren? Soll da plötzlich mit knallhartem Schlag irgendetwas stattfinden? Oder soll mit Vernunft, Rücksicht und Menschlichkeit Ordnung geschaffen werden." Es brauche eine Lösung, die "unser Weltbild" unterstreiche, ohne sich der AfD zuzuwenden.

Hans-Peter Pauckstadt-Künkler von amnesty international setzte seine Hoffnung auf die 30 Prozent Wechselwähler, die noch unschlüssig seien. "Wenn wir in Weiden nur fünf Leute überzeugen können, wäre das schon ein Gewinn. Jede Stimme zählt für die Demokratie." Für Nina Krehl ist es falsch, bei Verbrechen die Nationalität des Täters in den Mittelpunkt zu rücken. Verbrechen wie in München seien abgrundtief schlimm. "Aber ich muss das nicht für eine Wahl missbrauchen."

"Straftaten gehören verurteilt", findet auch Unternehmer Stefan Segerer. "Die Straftäter gehören abgeschoben. Aber wir tragen auch eine Verpflichtung all denen gegenüber, die da sind." Egal ob Wirtschafts- oder Kriegsflüchtlinge. "Ich beschäftige in meiner Firma beide und sehe da keinen Unterschied. Wer Hilfe braucht, der soll unsere Hilfe bekommen." Dass es funktioniert, dafür sei sein Betrieb bestes Beispiel. Ohne die Flüchtlinge würde es seine Firma nicht geben, sagte er. Und mit Blick auf den Arbeitsmarkt: "Wir brauchen jeden, der uns hilft."

 
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