(wd) Petra Dettenhöfer darf die erste sein, die dem neuen Landtagsabgeordneten im "Postkeller" gratuliert. Aus gesundheitlichen Gründen gibt sie ihr Mandat in München ab, macht damit den Weg frei für den Manteler Bürgermeister. "Wir stehen in der Region geschlossen", ruft Oetzinger, dankt dem Unterstützerteam sowie den drei anderen Kandidaten Dagmar Nachtigall (Liste Landtag) sowie den beiden Bezirkstagkandidaten Lothar Höher und Andrea Lang, "die gelaufen sind, was das Zeug hielt". "Das CSU-Team in der Nordoberpfalz funktioniert", unterstreicht Oetzinger, der auch Ehefrau Barbara zur Wahlparty mitgebracht hat.
110 bis 120 Veranstaltungen habe das Quartett gemeinsam seit August im Wahlkampf bestritten, betont CSU-Fraktionschef Wolfgang Pausch. Er dankt Petra Dettenhöfer für die wertvolle Arbeit im Landtag. "Wir sind sehr oft mit unseren Anliegen zu dir gekommen. Du hast uns immer unterstützt. "
Petra Dettenhöfer, die vor fünf Jahren ihr eigenes Ergebnis sogar um acht Prozent steigern konnte, spricht von einem denkwürdigen Abend. "Das ist nicht nur für mich ein Einschnitt. Es geht mit Stephan Oetzinger aber sehr gut weiter. Ich habe keinen Moment daran gezweifelt, dass er es in den Landtag schafft - wirklich keine Sekunde."
Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht verweist auf den gewaltigen Gegenwind, den die CSU zu spüren bekomme. Umso mehr wert seien die guten Ergebnisse in der Nordoberpfalz. "Wir haben diese Region geprägt und werden sie auch weiter prägen." Rupprecht deutet aber auch an, dass er in der Parteispitze deutliche Entscheidungen erwarte. "Ohne diese Entscheidungen geht es nicht." Im nächsten Jahr stehe bereits die Europawahl an. "Dann hat die CSU in Bayern die Chance, wieder alles zu drehen."
Auf Landesebene sei das Ergebnis der CSU "sicherlich ausbaufähig", meint Landrat Andreas Meier. "Die Analyse muss folgen." Zugleich zitiert Meier Erwin Huber: "Eine falsche Analyse ist die Keimzelle der nächsten Niederlage." Stephan Oetzinger habe in der Region "mit einem dominanten Ergebnis" das Direktmandat verteidigt. "Wir werden öfter auf dich zukommen", kündigt der Landrat dem künftigen Landtagsabgeordneten an.
Weiden. (wd) Die CSU-Spitze habe es nicht geschafft, die Lehren aus dem Debakel der Bundestagswahl zu ziehen, bemerkt Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht. „Die Schlussforderung der Wahlanalyse damals war, dass die Themen Sicherheit, Rente, kulturelle Identität, wer kommt in unser Land und wie wollen wir das vernünftig regeln, bewegen. Wir haben die Probleme nicht gelöst, keine Antworten gefunden. Unsere Führung in Berlin und München hat daraus vielmehr einen Streit Seehofer gegen Merkel gemacht. Die Breite in der CSU, die konservativ, christlich und liberal ist, kann das nicht nachvollziehen. Das können sie nicht teilen. Viele unserer Wähler wurden dadurch vergrämt. Sie sind zu den Grünen oder anderswohin gegangen. Das Wahlergebnis der CSU in Bayern ist eindeutig ein Führungsversagen“, betont Rupprecht am Rande der CSU-Wahlparty im Weidener Postkeller.
Wegen ihres Wahlergebnisses habe einst das Duo Günter Beckstein und Erwin Huber die Konsequenzen ziehen müssen. Dies erwarte er nun auch von CSU-Vorsitzendem Horst Seehofer. „Er sollte heute in sich gehen und dieses heutige Ergebnis wirklich ernst nehmen, bei aller Wertschätzung für seine Lebensleistung.“
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