Olga Dudkova ist Russin und sie liebt Liebeslieder mit einem Schuss Drama und Melancholie. Am Freitagabend stand sie im "Bistrot Paris" auf der Bühne des Weidener Jazz-Zirkels, wo sich Vorsitzender Reinhard Roth am Ende des Weidener Jazzherbst, nach einer Saison mit besonders breitgefächertem Programm über einen vollbesetzten Saal freute. Dudkova und ihre Band gastierten im Rahmen ihrer Förderpreistournee, die der Bayerische Jazzverband ausgelobt hatte, in der Max-Reger-Stadt.
Mit Susi Lotter am Bass, Jakob Marsmann am Schlagzeug, Pablo Struff am Piano und Rei Kodakciu an der Gitarre präsentierte die Combo einen mitreißenden groovenden Spagat aus Jazz, Neo-Soul und Pop. Wobei die Sängerin vor allem eines wollte: Ein Signal zu setzen, dass jeder sein eigener Boss sein und seinen eigenen Weg gehen sollte. "Greif nach den Sternen!" Denn dieses Motto hat die aus Sibirien stammende Künstlerin, die ihre Songs selber schreibt, geprägt.
Dass sie sich auch von einem Stromausfall nicht irritieren lässt, bewies die junge Künstlerin nach der Pause, als plötzlich Licht und Ton im Jazz-Keller weg waren. Unplugged sang sie ein Lied nur mit Klavierbegleitung so bravourös, dass es kaum auffiel, als Scheinwerfer, Gitarre und Bass wieder einsetzten. Das Publikum dankte es ihr mit viel Beifall.
Nach ihrer Übersiedlung in den Westen hatte sie in München Jazz-Gesang studiert. Mit zahlreichen Stipendien bedacht, durfte sie in New York, Los Angeles und Italien die wertvolle Erfahrungen sammeln, die sie jetzt am Nikolausabend mit ihrem Weidener Publikum teilte. Aktuell ist Dudkova in der Münchner Szene zuhause.
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