Weiden in der Oberpfalz
14.10.2019 - 09:48 Uhr

One-Man-Show in der "Sünde"

„5 Jahre – 5 Sünden“: Die mittlerweile fünfte „Sünden-Saison“ ist voll im Gang. Singer-Songwriter Tristan Brusch begeistert mit seiner tiefen Stimme und gesellschaftskritischen Songs.

Von Berlin bis nach Weiden hat es Tristan Brusch verschlagen. Er spielt und singt seine selbstgeschriebenen Songs. Bild: hop
Von Berlin bis nach Weiden hat es Tristan Brusch verschlagen. Er spielt und singt seine selbstgeschriebenen Songs.

Um 20.40 Uhr ist es soweit: Die Beleuchtung schaltet komplett aus. Mit Akustik-Gitarre und einer tiefen, basslastigen Stimme besteigt Tristan Brusch die Bühne des „Sündikats“ in der alten Hauptpost. Den weiten Weg von Berlin bis nach Weiden hat der 31-jährige Singer-Songwriter auf sich genommen. Mitgebracht hat er seine eigenen Songs, in denen er von Anekdoten und wichtigen Ereignissen aus seinem Leben erzählt. Gepaart werden diese mit gesellschaftskritischen und politischen Texten. Was das junge Publikum davon hält? Nach jedem Song gibt’s viel Applaus.

Eine besondere Geschichte erzählt Brusch, als er nach etlichen Songs seine Akustik-Gitarre beiseite legt und sich ans Piano setzt. Vor 15 Jahren ging ihm eine Melodie durch den Kopf, die er bis heute nicht vergessen hat. Im Lauf seiner Musiker-Karriere habe er oft versucht, sie in Songs reinzupressen. „Geklappt hat's aber nie.“ Beziehungen seien sogar kaputtgegangen, wegen der Besessenheit. Vor ein paar Wochen hat es dann endlich funktioniert: „Nun kann ich die Melodie endlich spielen."

Den zweiten Teil des Abends beginnt Brusch mit einer Frage ans Publikum: „Jetzt mal Hand aufs Herz: Wie viele von euch haben zuvor schon mal was von mir gehört?“ Knapp ein Drittel meldet sich – damit hat der Berliner nicht gerechnet. Überrascht von der Menge meint er dennoch süffisant: „Die meisten kennen mich ja nicht. Dann macht es nichts, ob ich meine alten oder neuen Songs spiele.“ Das Publikum beginnt, wie so oft am Abend, zu lachen.

Dann schnappt sich Brusch seine E-Gitarre und legt wieder mit Musik los. Seinen nächsten Song widmet er seinen „Nachbarn“ – den Obdachlosen. In Berlin komme er täglich an vielen Obdachlosen vorbei, die ihm nach Geld fragen. Gefühle, die er, aber auch alle anderen Fußgänger dabei entwickelten, seien „Scham“ und „Hilflosigkeit“. Um ein bisschen darauf aufmerksam zu machen, hat er einen Song darüber geschrieben, den er scherzhaft den „U-Bahn-Penner-Song“ nennt.

Nach gut einer Stunde, über 15 performten Songs und einem Extratrack neigt sich sein Auftritt dem Ende entgegen. Mit tobendem Applaus verabschiedet das Publikum die gekonnte Performance des Musikers. Einen Wunsch hat er aber noch, ehe er Weiden verlässt und weiterzieht: „Lasst uns noch ein Bier zusammen trinken.“ Diesen Wunsch erfüllt ihm das Publikum gerne.

Von Berlin bis nach Weiden hat es Tristan Brusch verschlagen. Er spielt und singt seine selbstgeschriebenen Songs. Bild: hop
Von Berlin bis nach Weiden hat es Tristan Brusch verschlagen. Er spielt und singt seine selbstgeschriebenen Songs.
Von Berlin bis nach Weiden hat es Tristan Brusch verschlagen. Er spielt und singt seine selbstgeschriebenen Songs. Bild: hop
Von Berlin bis nach Weiden hat es Tristan Brusch verschlagen. Er spielt und singt seine selbstgeschriebenen Songs.
 
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