Das Onkologische Zentrum Nordoberpfalz wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft jetzt formell als Onkologisches Zentrum anerkannt und zertifiziert. Zur feierlichen Zertifikatsübergabe, moderiert von Eva Gröninger, hatte die Kliniken Nordoberpfalz AG eingeladen. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken AG, sprach von einem "Meilenstein und einem großen Schritt" für die medizinische Versorgung der Region. Stellvertreter Landrat Andreas Meier stellte fest "wir verstehen uns als gemeinsame Region und eine solche Einrichtung können wir uns auch nur gemeinsam leisten". Kooperation sei das Gebot der Stunde, sagte der Landrat.
Begonnen hat alles 2005. Damals wurde das Brustzentrum Weiden-Marktredwitz errichtet. Es war der erste Schritt in Richtung Aufbau eines Onkologischen Zentrums am Klinikum. Jahr für sind weitere Elemente hinzugekommen, unter anderem das Viszeralonkologische Zentrum, das Prostatakrebszentrum oder die Palliativmedizin. So ganz allmählich entstand die Struktur eines Onkologischen Zentrums, von denen es in ganz Deutschland 100 gibt.
Was noch fehlte, war die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Sie macht die Vorgaben und erteilt nach einem Audit auch das offizielle Zertifikat. Zahlreiche formelle Hürden waren zu überwinden. "Im Juni dieses Jahres fand das Audit statt und wir sind ohne Beanstandung durchgekommen", freut sich Privatdozent Dr. Werner Heinz, Leiter des Zentrums. Und Klinikvorstand Josef Götz berichtete, dass nach Aussage der Auditoren "noch nie bei einer Erstzertifizierung derart gefestigte Strukturen vorgefunden wurden". Nun habe man in der Region "eine qualitativ hochwertige Versorgung unabhängig von Alter, Geschlecht und Versicherungsstatus", stellte Götz fest.
Die Besonderheit eines solchen Zentrums ist laut Götz, "dass das medizinische Wissen vieler Spezialisten sich auf den einzelnen Patienten und sein Krankheitsbild konzentriert". Längst seien die Zeiten vorbei, in denen Patienten von einem einzigen Klinikbereich behandelt wurden. "Teamarbeit steht im Vordergrund" sagte Heinz. Für jeden Patienten wird eine individuelle Therapieempfehlung entwickelt. Als stellvertretender Leiter und Sprecher des Onkologischen Zentrums erläuterte Professor Frank Kullmann den "Mehrwert". Statistiken belegen deutlich höhere Überlebensraten nach Operationen im Onkologischen Zentrum gegenüber Operationen in "Nichtzentren". Die Zentren seien ferner an Studien beteiligt, so dass Patienten neueste Medikamente früher bekommen.
Die Mediziner empfahlen dringend Vorsorgeuntersuchungen. Als ehemals Betroffener schloss sich dem auch Bürgermeister Lothar Höher an. Wer das neue Zentrum besichtigen möchte, kann dies am Patiententag am 23. November ab 14 Uhr tun.














Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.