(fuw) "Etwas hat Sinn, wenn ich mich darauf einlasse. Wenn mich ein Thema nicht anstrengt, weil es mich erfüllt - weil es Bedeutung für mich hat." Die Rede von Fachakademieleiter Karlheinz Binner entwickelte sich zu einer weitreichenden Systemkritik: In unserer Gesellschaft gehe es immer mehr darum, immer schneller zu werden, immer mehr zu erreichen. "Aber wie können wir in diesem System leben, ohne dass uns die Puste ausgeht? Beschleunigung und Komplexität sind das Problem, Resonanz die Lösung. Wenn Sie am Meer stehen und denken, hier ist es schön, hier will ich bleiben, dann spüren Sie Resonanz."
Mit diesen Worten beendete Binner am Donnerstag seine Rede bei der Abschlussfeier des zweiten Studienjahres der Kirchlichen Fachakademie für Sozialpädagogik Weiden im Festsaal des Evangelischen Vereinshauses. Absolventen und Lehrkräfte saßen im Publikum. Schließlich überreichten Binner sowie Stefan Schmidberger, Personalchef der Caritas Regensburg, und Pia Winter, Lehrkraft der Fachakademie, den 28 Studierenden, die ihren ersten Prüfungsabschnitt - die theoretischen Prüfungen - hinter sich gebracht haben, ihre Abschlusszeugnisse. 15 von ihnen waren besonders erfolgreich und haben einen Einserschnitt erreicht. Drei davon einen Schnitt unter 1,5. Ebenso viele haben die Fachhochschulreife erworben - vier davon mit einem Einserschnitt. Die Zeugnisse der Fachhochschulreife werden erst mit Bestehen der Gesamtausbildung gültig und daher mit der Ausgabe der Urkunde am Ende des Berufspraktikums überreicht.
Als nächstes wurden die 27 aktuellen Berufspraktikanten ausgezeichnet und verabschiedet. Ihre Urkunden zum Staatlich anerkannten Erzieher erhalten sie Ende August, nach Beendigung ihres Praktikums. Von ihnen haben 13 einen Einserschnitt, darunter einmal 1,0. Mit dem Abschluss des Berufspraktikums erhalten zudem fünf Absolventen das Religionspädagogische Ausbildungszertifikat. In zwei Jahren setzten sie sich intensiv mit der Frage "Wer ist Gott für mich" auseinander und übten sich in der religionspädagogischen Arbeit in ihrer Einrichtung.
Die Absolventen und Berufspraktikanten wurden jeweils in kleinen Grüppchen auf die Bühne geholt. Binner betonte dabei, dass die Schule die Leistung aller gleichermaßen würdigen wolle. Aus diesem Grund wurden - auch auf Wunsch der Studierenden - die Namen der Einserschüler nicht ausdrücklich genannt.
Die Zukunftsperspektive für Erzieher sei gut und sehr vielfältig, sagt Binner - die Absolventen könnten optimistisch in die Zukunft blicken: Etwa zwei Drittel von ihnen werden im "Elementarbereich" arbeiten - also in Kindergärten, Krippen oder der SVE. Die anderen haben sich für Stellen in der Jugendhilfe, der Heilpädagogik oder Schulkinderziehung entschieden. Die beruflichen Aussichten sind gut.
Weiden in der Oberpfalz
27.07.2018 - 19:21 Uhr
Optimistisch in die Zukunft
von Wolfgang Fuchs
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel
Zum Fortsetzen bitteE-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.