Im wahrsten Sinne des Wortes haben die Weidener am Samstag der OWS Tür und Tor eingerannt. Dabei stand das Wort „Freibier“ beim Tag der offenen Tür gar nicht an der Pforte. Das gab es natürlich zwischen 11 und 17 Uhr schon auch. Und mehr. „Von der Besucherzahl übertrifft es unsere Erwartungen“, sagte Geschäftsführer Ulrich Rütten. „Wir sind mehr als zufrieden.“
„Neugier, Interesse und Fragebereitschaft der Leute sind wirklich toll." Der Zweck der Veranstaltung sei voll aufgegangen. „Es gibt Menschen, die wohnen keine 300 Meter Luftlinie weg und wissen seit zehn Jahren nicht, was wir hier überhaupt machen, was in diesen großen Hallen und dieser Liegenschaft eigentlich passiert.“ Die Firma gebe es seit 2010 vor Ort. Rütten selbst sei ja Berliner und pendle zwischen der Bundeshauptstadt und Weiden. Wenn er dann hier am Bahnhof am Sonntagabend ins Taxi steige und die OWS als Ziel angebe, erhalte er in der Hälfte aller Fälle zur Antwort: „Ja, wo wollen Sie hin?“ Rütten: „Wir sind hier einfach zu wenig bekannt.“ Und dieses Manko wolle man mit einer Veranstaltung wie dieser aus der Welt schaffen. Natürlich gebe es noch einen Grund: „Von 140 Mitarbeitern sind 14 Auszubildende. Das kann sich sehen lassen. Aber wir brauchen Nachschub.“
Der Wissensdurst der Bürger sei groß, freut sich der Geschäftsführer über das Interesse. Viele Besucher hätten auch fachspezifische Fragen gestellt. Das seien diejenigen, die aus alten Eisenbahnerkreisen kämen. Leute, die noch die PFA erlebt hätten. „Wir können heute alle Ebenen der Neugier ein Stück weit befriedigen.“ Vom alten Ausbesserungswerk habe er am Samstag allerdings niemanden getroffen, sagte Rütten.
Gezeigt wurden alle Gewerke im Betrieb. Aber auch riesige, tonnenschwere Anschauungsobjekte, wie die V 270. „Die Leute sollen sich informieren, wie ein Lokführerstand überhaupt aussieht. Das übt auf die Menschen heute denselben Reiz aus, wie früher ein Flugzeugcockpit.“ Für ihre ganz kleinen Gäste hatte OWS zur Beschäftigung eine Hüpfburg-Eisenbahn aufblasen lassen. Ein paar Meter weiter, konnten Kinder ihre Geschicklichkeit und Kombinationsgabe messen. Auch das Eisenbahnmuseum war mit einem Waggon präsent.
Für die Besucher wurde der "Tag der offenen Tür" zum Fest. Es gab Bratwürste, Steaks, Leberkäs, Kaffee und Kuchen. Moderator Jürgen Meyer zeichnete für das Entertainment verantwortlich und organisierte neben einer Verlosung auch ein Masskrugstemmen.
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