Eine 20-Jährige hat den Verdacht, dass ihr am Wochenende beim Ausgehen K.-o.-Tropfen ins Getränk gemischt worden sind. Die junge Frau hat Anzeige bei der Kriminalpolizei Weiden erstattet. Trotz geringen Alkoholkonsums habe sie einen Gedächtnisverlust erlitten.
Nach Auskunft von Dominic Stigler, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, ist dies die zweite Anzeige dieser Art innerhalb eines Monats. Vor vier Wochen hatte sich ein 18-Jähriger gemeldet, der ebenfalls vermutete, dass ihm in einem Weidener Gastro-Betrieb heimlich eine Substanz ins Glas gegeben wurde. Er hatte nach einem Kneipenbesuch unerklärliche Beschwerden.
Laut Stigler laufen in diesem Fall die Ermittlungen noch. Blutproben helfen dabei nur bedingt weiter, weil sie sehr frühzeitig nach Einnahme erfolgen müssten. Die Knockout-Mittel bauen sich relativ schnell ab.
Im Fall vom Freitag, 3. September, hatte sich der 18-Jährige noch in der Nacht ins Klinikum Weiden begeben, wie damals der Weidener Polizeisprecher Thomas Fritsch informierte. Der junge Mann hatte sich gegen 23 Uhr in einer Weidener Gaststätte aufgehalten. Er habe sein Getränk für einen kurzen Moment unbeaufsichtigt am Tisch stehen lassen. Als er zurückkam, bemerkte er, dass dieses bitter schmeckte. Zuhause angekommen, litt der 18-Jährige unter massiven körperlichen Beschwerden, so Fritsch. Er begab sich ins Klinikum Weiden, wo man feststellte, dass der 18-Jährige unter dem Einfluss eines Psychopharmakas stand. Der Geschädigte vermutet, dass ihm ein bislang unbekannter Täter das Arzneimittel in sein Getränk mischte.
Wie man sich gegen K.-o.-Tropfen schützen kann, erklärt Stephan Gürster, Leiter der Polizeiinspektion Cham. Getränke sollten nicht unbeaufsichtigt gelassen werden und Bestellungen direkt bei der Bedienung aufgegeben und angenommen werden. Getränke aus de n Händen Fremder seien nur in der original verschlossenen Flasche zu akzeptieren. "Freunde sollten sich gegenseitig schützen, aufeinander achten und Getränke nicht aus den Augen lassen", erklärt Gürster. "Vorsicht und Hilfe sind insbesondere nötig, wenn dem Freund plötzlich übel wird und Unbekannte sich scheinbar um ihn kümmern oder aus dem Raum führen wollen."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.