Die Räume des Kunstvereins waren am Freitagabend proppenvoll. Kein Wunder. Bis zum 14. Januar präsentieren Künstler aus gleich drei Kunstvereinen in einer Gemeinschaftsausstellung ihre Arbeiten. "Wie sich die Bilder gleichen, wenn man hinsieht, alle Jahre wieder, alle Jahre geschieht es, dass alles passt", formulierte Wolfgang Herzer auf seine unnachahmliche Art. Unter dem Motto "PasstXVIII - BaumBaumBaum - Im Garten des Lebens" hätten sich Kunstverein, Oberpfälzer Kunstverein und künstlerischer Arbeitskreis im Oberpfalzverein zusammengetan.
Carolin Schiml hieß die Künstlerinnen und Künstler willkommen zur 18. "Passt"-Ausstellung im 30. Jubiläumsjahr des Weidener Kunstvereins. Besonders dankte sie Kurator Uwe Müller, der für die Hängung der Kunstwerke verantwortlich war. Auch die Positionierung der Schau ging auf sein Konto. Ähnlich wie in einem lebenden Garten wirke die künstlerische Biodiversität dieser Ausstellung, betonte Schiml. "Beim initialen Brainstorming zur Themenfindung kam bald der Gedanke auf, dass eine Ausstellung, die sich mit Bäumen befasst, ab einer gewissen Anzahl von Werken unweigerlich auf die Betrachtenden wie ein Art Wald wirken könnte."
Die Waldhaftigkeit der Ausstellung sei die ideale Antithese zur letztjährigen Mitgliederausstellung "Passt 17", deren Motto lautete: "Haus von innen und von außen, Räume öffnen, Mauern durchbrechen." Nun hätten die drei Kunstvereine die Mauern wirklich und endgültig durchbrochen und die Räume für das Dahinterliegende geöffnet: Den Wald. Oder wie es Herzer beschrieb: "Das zeitnahe Thema soll wie eine Trommel klingen, die die guten Wald-Geister in finsterer Zeit um Hilfe ruft. Auch Rambo ist unterwegs."
Bemerkenswert sind neben den Gemälden die vielen Installationen und die Bildhauerei mit ihrem raumfordernden Charakter. Sie tragen dazu bei, dass sich im Zusammenhang der einzelnen Baumdarstellungen das volle Waldfeeling ausbreiten kann, wobei eine echte Linde als Dirigentin fungiert. Dass nebenan eine Fotografie an die Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys auf dem OTH-Campus erinnert, gehört selbstredend ins Portfolio. "Über jede Arbeit hätte ich einen Roman schreiben können", sagte Herzer. "Ich habe es nicht getan."
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