„Hoffentlich ist das alles bald vorbei", seufzte ein Kirchgänger, der wie andere, am Karsamstag Speisen über Nacht in der Herz-Jesu-Kirche deponierte, die in der Osternacht gesegnet wurden. Zwischen 18 bis 19 Uhr hatten Gemeindemitglieder Gelegenheit, ihre Osterspeisen in der Kirche abzugeben. Pünktlich um 19 Uhr wurden dann die Türen geschlossen. Eine Stunde später feierte ein kleiner Kreis aus Geistlichen den Festgottesdienst unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Am Ostersonntag ab 8 Uhr durften die Körbe wieder abgeholt werden. Die Botschaft von Stadtpfarrer Gerhard Pausch an seine Schäflein war: „Die drastischen Bilder der letzten Tage gehen uns allen nahe. Die Szenen aus den Krankenhäusern rund um den Globus, die angstvollen Gesichter vieler Menschen, der menschenleere Petersplatz: Und Gottesdienste im kleinsten Kreis in der abgesperrten Kirche.“ Nicht nur ihm tue das weh.
Die Situation erinnere an die Todesangst Jesu am Ölberg, an seinen bitteren Kreuzweg, an sein Sterben. Und an die Worte „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ „Diese Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu würden auf einmal ganz konkret, wenn wir an den Leidensgeschichten vieler Menschen teilhaben", sagt Pausch.
Die Osterbotschaft: Jesus lebt. Sein Vater hat ihn auferweckt. „Diese Hoffnung lässt uns leben, auch wenn mit dem Ostersonntag die Macht des Virus nicht weg ist. Und es gibt ermutigende Zeichen der Hoffnung, die Menschen einander schenken: Hilfsbereitschaft, Solidarität, gelebte Nächstenliebe, Gebet füreinander, Beistand aus dem Glauben.“
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