Gemeinsam mit Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl schaute Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher am Dienstag im Pfarrhaus der Pfarrei St. Josef vorbei, um sich vom Ergebnis der geförderten Freilegung zu überzeugen. Stadtpfarrer Markus Schmid führte die Gäste durch das mehrstöckige Gebäude, das parallel zur Josefskirche um die Jahrhundertwende erbaut wurde.
Der kulturgeschichtliche Schatz offenbart sich vor allem an den Wänden. „Hier kamen zum Großteil originale florale Malereien zum Vorschein, die wir natürlich erhalten haben“, sagte Pfarrer Schmid. Wo das nicht möglich war, seien von den vorhandenen Wandmustern Schablonen angefertigt worden, um sie zu übertragen. Ob im Arbeitszimmer, im Essbereich, im Treppenhaus oder den privaten Räumen im oberen Stockwerk, setzen zarte Blütenranken Akzente.
Ein Teil der schweren Eichenholztüren mit Glasfenstern stammt ebenfalls noch aus der Zeit. Auch hier verraten die Holzschnitzereien den Jugendstil. Durchs ganze Haus zieht sich außerdem ein „Farbkonzept“ in Pastelltönen, auch einen Kamin gibt wieder im „Bischofszimmer“.
„Die Ergebnisse der Sanierungsarbeiten sind sichtbar, das ist besonders schön“, zeigte sich der Bezirksheimatpfleger beeindruckt. Mit 7500 Euro wurde die Freilegung durch den Bezirk Oberpfalz bezuschusst. Das sei für Pfarrhäuser normalerweise unüblich, sagte Appl. „Doch hier haben wir aufgrund der Bedeutung für die nördliche Diözese eine Ausnahme gemacht. Pfarrhaus und Kirche aus der Zeit um 1900 sind überregional einmalig.“ Weiden könne stolz sein auf das Ensemble, ergänzte Höher. „Das hier ist ein Stück Weidener Stadtgeschichte.“
Den Stadtpfarrer freut es, dass auch die Bewohner und jeder Besucher den besonderen Charme des Hauses spüren. „Das ist ja ein Wohnhaus und kein Museum. Auch durch die Schönheit der Kunst könne man viel über Gott erfahren“, so Schmid.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.