Plakette "Fahrradfreundliche Kommune" könnte die Stadt Weiden Millionen kosten

Weiden in der Oberpfalz
12.05.2023 - 11:59 Uhr
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Die Grünen wollen beim Radverkehr in Weiden Gas geben. Für ihren neuen alten Vorschlag dazu gibt's jedoch massiven Gegenwind aus dem Rathaus.

Der Radweg in der Mooslohstraße. Über seinen Zustand klagen manche Radfahrer.

Die Grünen bleiben im Bild, fordern die Stadt auf, "in Sachen Förderung des Radverkehrs auf Weidens Straßen mehrere Gänge hochzuschalten". Und so unternehmen sie am Montag, 15. Mai, einen dritten Versuch im Stadtrat, die Kollegen für eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern zu begeistern. "Das Thema", so betonen sie im Antrag, "ist drängender denn je".

Die Arbeitsgemeinschaft, ein eingetragener Verein, bietet unter anderem eine Interessenvertretung gegenüber Land, Bund und EU, Beratung und Hilfestellung auch zu Förderungen sowie einen Austausch mit Gleichgesinnten. Allerdings ist es mit der Überweisung des Jahresbeitrags (2500 Euro) nicht getan.

Innerhalb von vier Jahren müsste die Stadt zudem eine Reihe von Aufnahmekriterien erfüllen, unter anderem eine enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis und Umlandgemeinden vorweisen. Als "Herausforderung" verbucht die Stadtverwaltung im Vorlagebericht die Bedingung, einen eigenen Radverkehrsbeauftragten zu engagieren und mit einem Budget von (10.000 bis 20.000 Euro jährlich) auszustatten. Der Aufwand würde 75 Prozent einer Vollzeitstelle betragen, koste damit rund 92.000 Euro. Hinzu kämen Ausgaben für die Maßnahmen, die er empfiehlt. Dies alles, so stellt das Rathaus fest, "wäre eine neue freiwillige Leistung". Sprich: Der Radbeauftragte würde Stabilisierungshilfen in Millionenhöhe gefährden.

Ist die offizielle Plakette "Fahrradfreundliche Kommune in Bayern", die am Ende als Lohn aller Mühen winkt, wirklich so viel wert? Nach Ansicht der Stadtverwaltung nicht. Das Mobilitätskonzept reiche aus, um den Radverkehr in der Max-Reger-Stadt zu verbessern, heißt es im Vorlagebericht. Die Verwaltung empfiehlt den Stadträten, auch den dritten Antrag in Sachen Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern abzulehnen.

 
 

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