Weiden in der Oberpfalz
02.11.2022 - 09:42 Uhr

Platz nehmen in der Jugendkunstschule: Das neue Programm ist da

Kunst und Kultur sind die Verlierer sein, wenn das Geld knapp wird. Diese Angst begleitet Irene Fritz, Leiterin der Kulturwerkstatt Kalmreuth und der Jugendkunstschule Weiden. Sie bittet Landkreis und Kommunen eindringlich um Hilfe

Als ein Sechsjähriger nach langem Versunkensein in sein künstlerisches Tun bekennt, „hier ist es schön“, weiß Irene Fritz, dass sie etwas richtig macht mit ihrer Kulturwerkstatt in Kalmreuth bei Floß. Aus Irene Fritz, Kunstpädagogin, freischaffende Malerin und Leiterin der Kulturwerkstatt Kalmreuth Kunstbau Weiden gGmbH, spricht die Leidenschaft für die Wirkung von Kunst auf jede Altersgruppe, die sich ihr hingibt. Gleichzeitig macht sie im Beisein von Landrat Andreas Meier und dem Flosser Bürgermeister Robert Lindner deutlich, wie sehr sie sich sorgt, Kunst und Kultur könnten die ersten Verlierer sein, wenn das Geld knapp wird. Fritz sorgt sich eigenem Bekunden nach auch für den Tag, an dem sie sich in den Ruhestand verabschiedet. Ihr Ziel sei es deshalb, für die Jugendkunstschule/Kulturwerkstatt einen Arbeitsplatz zu schaffen, damit deren Fortbestehen langfristig gesichert sei.

An Landkreis und Kommune appelliert Fritz, die Jugendkunstschule weiterhin finanziell zu unterstützen, denn ohne diese Förderung vor Ort gebe es auch keine Mittel des Freistaats. Der Landrat überreicht an diesem Nachmittag schon mal ein Spendenkuvert und versichert Irene Fritz: „Der Landkreis ist weiterhin an Ihrer Seite.“ Zuschüsse und Fördergelder seien hier gut angelegt. Bürgermeister Lindner sagt seinerseits die Unterstützung des Marktes Floß zu.

Der Freistaat unterstützt die Arbeit der Jugendkunstschule über seine „Projektförderung zur Stärkung des Programmangebots bayerischer Jugendkunstschulen“; weitere Fördermittel bekommt die Schule neben Kreis und Markt über den Verein „Fonds Soziokultur“. Die Vereinigten Sparkassen finanzieren den Druck des Programmheftes mit.

Das Programm ist vielfältig. An den drei Standorten - neben der Kalmreuther Kulturwerkstatt der Kunstbau Weiden und das Keramik-Museum - wird Bekanntes und Bewährtes fortgesetzt, aber auch Neues ausprobiert. Das Projekt „Platz nehmen“ etwa zieht sich den Worten Fritz´ zufolge durch alle Standorte.

Mit drei Mittelschulen arbeitet die Jugendkunstschule in Projekten zusammen, neben den Schulen in Floß und Neustadt/WN erstmals auch mit der Mittelschule Waldsassen.

Die Reihe „Werkbank“ stellt Fritz gesondert vor; für diese hätten sich viele neue Künstler und Künstlerinnen als Dozenten gefunden. Fritz nennt stellvertretend die bei der Programmvorstellung anwesenden Künstler Stefan Schadig und Udo Binder.

Wie Fritz betont, greifen die Workshops im Programm jahreszeitliche Themen auf und binden alle Altersstufen ein.

Hintergrund:

Die Jugendkunstschule

  • ... hat drei Standorte: die Kalmreuther Kulturwerkstatt, den Kunstbau Weiden und das Keramik-Museum Weiden
  • ... schaffen künstlerischen Freiraum für Kinder ab 4 Jahren, für Jugendliche, Familien und Erwachsene.
  • ... setzen sich für eine Atmosphäre der Toleranz, Wertschätzung und Offenheit ein und ermöglichen Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft durch geeignete Formate Teilhabe an kultureller Bildung.
  • ... beschäftigen Fachkräfte mit sowohl künstlerisch-handwerklicher als auch pädagogischer Ausbildung und Erfahrung.
  • ... haben Angebote für Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren, aber auch für Erwachsene. Regelmäßig finden Familienworkshops statt. Es wird in Kleingruppen mit maximal 15 Kindern gearbeitet.
  • Das komplette neue Programm findet sich hier: www.kulturwerkstatt-info.de.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.