Wer Musik liebt und gleichzeitig etwas Gutes tun möchte, war am Freitagabend in der Max-Reger-Halle genau richtig. Das Sinfonische Polizeiorchester Bayern gastierte in Weiden und spendete sämtliche Erlöse des Abends dem Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder. Rund 200 Zuschauer fanden sich auf den Rängen des Gustl-Lang-Saals ein. Einen Tag zuvor spielten die Hofer Symphoniker mit dem Firmenchor Singing Witt noch vor ausverkauftem Haus. Die aus Weiden stammende Moderatorin Elke Rusch führte durch das Programm, das ganz dem Herbst gewidmet war: Dynamische Schattierungen, bunte Harmonien und leuchtende Akzente ließen die 45 Profi-Musiker auf der Bühne spielend tanzen, wie das farbenfrohe Herbstlaub im Wind.
Das Polizeiorchester Bayern unter der Leitung von Chefdirigent Johann Mösenbichler startete die herbstlich sinfonische Reise mit einem Stück des russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow, bekannt durch seinen „Hummelflug“. Bei „Symphonic Sketches“ des Niederländers Carl Wittrock standen Klarinette und Bassklarinette im Rampenlicht. Michaela Butz und Michael Wurzer spielten mit ihren Soloinstrumenten beeindruckende Klangfarben. Die musikalische nachsommerliche sinfonische Reise führte weiter ins wärmende „Hispania“ von Oscar Navarro, bei dem nicht nur die Kastagnetten gekonnt klangen. Stürmisch ging es nach der Pause weiter mit „Stormchaser“ von Robert Sheldon. Ganz besonders bezauberte das Publikum im zweiten Teil des Abends Patricia Fajdiga mit ihrer Querflöte. Sie spielte ihren Solopart beim Stück „Träume im Herbst“ von Harald Kolasch virtuos.
Mit einer musikalischen Hommage von Peter Graham an vier coole Katzen der Jazzgeschichte endete das Konzert. Doch nicht ohne eine Zugabe. So fand der Abend mit dem Dschungelbuch-Klassiker „Probier's mal mit Gemütlichkeit“ nach über zwei Stunden ein mitreißendes Ende. Die Zuschauer bedankten sich mit Standing Ovations und freuen sich auf einen Besuch des Polizeiorchesters im nächsten Jahr – dann hoffentlich mit einem etwas größeren zeitlichen Abstand zu „Singing Witt“ und den Hofer Symphonikern.
Chefdirigent Johann Mösenbichler betonte: „Wir kommen kostenfrei, aber nicht umsonst.“ Der Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder begleitet erkrankte Kinder und ihre Familien. Die Begleitung beginnt in der Klinik und reicht bis in die Nachsorge. Zu Beginn des Konzerts schilderte eine Betroffene, die mit elf Jahren an Knochenkrebs erkrankte, welche wertvolle Unterstützung das breite Netzwerk des Vereins ihr bis zum heutigen Tag bietet. Besonders erwähnt wurde dabei das Elternhaus des Vereins in unmittelbarer Nähe zum Regensburger Uniklinikum. Es ist enorm hilfreich, um lange Fahrzeiten gerade aus der Nördlichen Oberpfalz zu vermeiden. Auch das im April eröffnete Nachsorgezentrum des Vereins bietet eine wertvolle Anlaufstelle für diese Familien nach der Akutbehandlung.

















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