Weiden in der Oberpfalz
16.03.2025 - 11:43 Uhr

Prächtiger Meisterkonzertabend mit Ausnahme-Violinistin Alena Baevas in Weiden

Das Weidener Meisterkonzert am Freitagabend in der Max-Reger-Halle überzeugt mit einer intimen kammermusikalischen Darbietung. Geigerin Alena Baeva brilliert zusammen mit dem Orchester Sinfonietta Cracovia und begeistert das Publikum.

Dass zu Alena Baevas Qualitäten auch die Fähigkeit zum intimen, kammermusikalischen Dialog gehört, erfassten die klassikaffinen Zuhörer beim Weidener Meisterkonzert am Freitagabend in der Max-Reger-Halle recht schnell. So überzeugte die russisch-luxemburgische Geigerin mit ihrer unbefangenen Frische bei der Interpretation des wohl größten und virtuosesten Cembalokonzerts von Johann Sebastian Bach. Die Ausnahmeviolinistin spielte mit dem Orchester der Königlichen Hauptstadt Krakau, der Sinfonietta Cracovia.

Viel Beifall schon im Vorfeld

Die Urfassung des Werkes gilt als verschollen und wurde mehrfach rekonstruiert. Das Weidener Publikum hörte die Fassung für Solovioline BWV 1052R. Die Interpretin wurde mit viel Beifall auf der Bühne willkommen geheißen. Die Vorschusslorbeeren waren durchaus berechtigt. Denn das Konzert punktete tatsächlich mit dem Star. Die Künstlerin gilt schließlich als eine der aufregendsten und vielseitigsten Solistinnen, die aktuell auf der Weltbühne aktiv sind.

500 Besucher erwarteten an diesem Abend ein abwechslungsreiches Programm mit Werken aus Barock, Klassik und Romantik. Das bedeutete, dass man seine Seele baumeln lassen konnte, aber sich auch gleichzeitig konzentrieren musste. Vor Bachs Cellokonzert lauschte das Publikum zur Einleitung dem wunderbar gestalteten, rasanten und betont farbigen a-Moll-Konzert aus der Feder des venezianischen Advokaten und Komponisten Benedetto Marcello.

Mit Mozart in die Pause

Das spritzige Divertimento F-Dur KV 138 aus den „Salzburger Sinfonien“, das zu den populärsten Kompositionen des jungen Wolfgang Amadeus Mozart zählt, begleitete die Weidener Musikfreunde in die Pause. Danach ging es mit neuen Kräften weiter. Felix Mendelssohn Bartholdy war erst 13 Jahre alt, als er das Violinkonzert in d-Moll komponierte. Sein Vorbild war Bachs d-Moll-Cembalo-Konzert, das er schon als Junge gern am Klavier spielte. Uraufgeführt wurde das Werk im Berliner Gartenhaus seiner Eltern.

Das führende Kammerensemble Polens präsentierte auch klangprächtig die Suite g-Moll für Streichorchester, das Jugendwerk Ignacy Jan Paderewskis, eines polnischen Pianisten, Komponisten und Politikers. Der viel beklatschte Abend schloss mit der salbungsvollen Streicherserenade in E-Dur op. 20 aus dem Jahr 1892 von Edward Elgar.

 
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