Weiden in der Oberpfalz
04.04.2019 - 13:54 Uhr

Probesitzen bei der Schuleinschreibung

Schluss mit Kindergarten, ab in die Schule. Langsam wird es ernst. Viele Kinder, die bis zum 30. September sechs Jahre alt sind, schauten am Mittwoch in ihrere künftigen Grundschule vorbei.

Felix Ermer macht mit Martina Werner, Lehrerin der Albert-Schweitzer-Schule in Weiden, kleine Matheaufgaben. Bild: Gabi Schönberger
Felix Ermer macht mit Martina Werner, Lehrerin der Albert-Schweitzer-Schule in Weiden, kleine Matheaufgaben.

Es war wieder Zeit für die Einschreibung. Inklusive viele Überraschungen, Vorfreuden und einigen Sorgen. "Wenn die Kinder alle Fragen beantwortet haben, dürfen sie in die bunten Töpfe eine Blume einpflanzen. Wenn dann im September die Schule beginnt, sollte die Blume gerade anfangen zu blühen", erklärte die Rektorin der Albert-Schweitzer-Schule Andrea Froehler. Die Tontöpfe hatten Viertklässler als Begrüßungsgeschenk für die künftigen Erstklässler bereits im Vorfeld bemalt.

Eine Malecke soll den Kindern die Aufregung nehmen, die Eltern können sich im Elterncafé austauschen, denn der Schulanfang ist meist für die Eltern die größere Herausforderung. Mario Schmidbauer macht sich Sorgen: "Mein Sohn wird erst im September sechs und ist bei der Einschulung noch sehr jung". Seinen Sohn erst im nächsten Jahr einzuschulen, kommt für den Vater aber nicht in Frage. "Da vertraue ich der Expertise des Kindergartens".

In diesem Jahr dürfen die Eltern zum ersten Mal selbst entscheiden, ob ihre Kinder in diesem oder im nächsten Jahr zum Schulkind werden. Vorausgesetzt ihre Kinder sind zwischen dem 1. Juli und dem 30. September geboren. Eltern können noch bis zum 3. Mai der entsprechenden Grundschule Bescheid geben, ob sie ihre "Korridorkinder" einschulen lassen wollen.

Rektorin Andrea Froehler rechnet allerdings mit mäßigem Zuspruch des neuen Einschulungskorridors. "Bis jetzt habe ich noch nicht gehört, dass jemand sein Kind nicht einschulen lassen möchte". Die Albert-Schweitzer-Schule bietet am Freitag nochmals eine zusätzliche Beratung für "Korridorkinder" an.

Rebecca, die mit ihrer Mutter zur Schuleinschreibung gekommen ist, kann es jedoch kaum erwarten: "Ich freue mich schon auf die Schule", sagt Rebecca. "Dann nerven mich endlich die Kleinen im Kindergarten nicht mehr, und schreiben kann ich auch schon". Beste Voraussetzungen also. Rebecca wird sich sicherlich besonders freuen, wenn ihre Blume dann im September zu blühen beginnt.

Info:

Das geht Eltern vor dem ersten Schultag ihres Kindes durch den Kopf

  • "Meine größte Angst ist das Mobbing. Man hört immer wieder, dass Schulkinder schon in der ersten Klasse gemobbt werden. Auch das Zeitmanagement am Morgen wird eine Herausforderung. Ab September muss ich erst ein Kind in den Kindergarten und dann meine Tochter in die Schule bringen". (Natalie Hörl mit Tochter Valentina Ditz)
  • "Als allein erziehende Mutter, die erst vor kurzem aus Brandenburg nach Bayern gekommen ist, ist für mich vor allem das Schulsystem total ungewohnt. Das Modell der FleGS-Klasse mit Erst- und Zweitklässlern kenne ich gar nicht. Ich hoffe aber, dass mein Sohn von den Älteren lernen kann und später selber den Jüngeren etwas beibringen kann. Das ist bestimmt gut für das Selbstbewusstsein". (Corina Boße mit Sohn Flynn Louis Boße)
  • "Angst vor der Einschulung meines Sohnes habe ich eigentlich keine. Mein Sohn Berat freut sich besonders darauf, endlich mit seinem großen Bruder in dieselbe Schule zu gehen". (Meral Akbas mit Söhnen Berat und Baran Akbas)
  • "Wir blicken der Schulzeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Kaum zu glauben, dass unser Sohn jetzt schon in die Schule geht. Für uns ist das alles Neuland. Wir haben schon etwas Angst vor dem Druck, der dann auf unserem Sohn lastet, oder den Hausaufgaben. Hoffentlich können wir ihm zumindest damit noch eine Weile helfen". (Mario Schraml mit seinem Sohn Felix Ermer)
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.