Am Geldautomaten im Vorraum einer Bank hinterließen zwei Erwachsene im August diesen Jahres eine Nachricht auf einem Überweisungsvordruck. „Brauche ganz dringend Hilfe, ich werde gefangen gehalten. HILFE“ stand handschriftlich geschrieben darauf.
Eine junge Frau, die das las, war – wie sie berichtet – sehr schockiert. Die Verkäuferin benachrichtigte die Polizei. Diese konnte, anhand der Videoaufzeichnungen im Vorraum der Bank, eine 37-jährige Frau und einen 35-jährigen Mann als Täter ermitteln. Die beiden gaben zu, die Nachricht „aus Spaß“ geschrieben zu haben.
Die Polizei jedoch verstand hier keinen Spaß. Sie erstattete Anzeige wegen „Vortäuschens einer Straftat“. Am Dienstag wollte Referendarin Laura Fichtl als Vertreterin der Staatsanwaltschaft die beiden Weidener, die sowohl der Polizei als auch der Justiz wohl bekannt sind, anklagen. Der Beschuldigte erschien jedoch nicht zur Verhandlung vor dem Strafrichter. Die 37-Jährige gab an, keinen Kontakt mehr mit ihm zu haben und auch nicht zu wissen, wo er sich aufhält. Richter Hubert Windisch erließ Haftbefehl. Nun wird der 35-Jährige von der Polizei aufgesucht und bis zu einer Verhandlung in wenigen Wochen in Untersuchungshaft genommen. Das Vortäuschen einer Straftat ist vom Gesetz mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bedroht.
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