Sie fühlen sich nicht als Spitzenmusiker, sondern als Musikliebhaber, die Freude hätten am gemeinsamen musizieren. Dass sie sich nur zweimal im Monat zum Proben in der Landgraf-Ulrich-Schule treffen, möchte man ihnen schwerlich abkaufen. Viel zu stilsicher und diszipliniert ist ihr Zusammenspiel. Wer Samstagmittag beim "Punkt 12"-Konzert in der Josefskirche der festlichen Ouvertüre, nämlich "Les Plaisirs" von Johann Sebastian Bach lauschte, der glaubte eine nahezu professionelle Truppe vor sich zu haben. Es spielte das Streicherensemble des Gesangs- und Orchestervereins 1895 Pfreimd unter Leitung von Winfried Siller.
Die Instrumentalisten rekrutierten sich nicht nur aus der Stadt Pfreimd. Ganz im Gegenteil: Es sind Weidener, Pirker, Luhe-Wildenauer, Schnaittenbacher, sogar Schwandorfer darunter. Auf das Eröffnungsstück folgte "Musik für feierliche Anlässe", bevor Roman Landgraf im Andachts-Teil auf die Fremden verwies, die Jesaja zum heiligen Berg brachte. Der Lektor verlas später auch das Sonntags-Evangelium nach Markus: "Frau, dein Glaube ist groß". Dem Streichorchester blieb aber reichlich Zeit, seine musikalischen Qualitäten zu beweisen.
Einstudiert hatten die Pfreimder unter anderem Sonate, Gavotte und Menuett. Die Kompositionen stammten unter anderem vom mährischen Barocktrompeter Pavel Josef Vejvanovsky, Kapellmeister Friedrich Burgmüller oder Georg Philipp Telemann. Gleich zweimal würdigte das Ensemble mit "Ave Maria" die Gottesmutter. Der "Auszugsmarsch" zum Finale ging nochmals auf die Tonwerkstatt Bachs zurück.
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