Die Zutaten für eine unterhaltsame Komödie mit Gesangs- und Tanzeinlagen stimmen. Ein spiel- und singfreudiges Ensemble, viele Schlager-Hits und lockere Dialoge sorgen dafür, dass „Ganz Paris träumt von der Liebe“, eine Geschichte um vier Liebende, in der Weidener Max-Reger-Halle in Fahrt kommt. Angesiedelt im pulsierenden Paris der 60er Jahre verlieren sich zwei Paare in der aufregenden Stadt und finden sich neu zusammen, ehe sie nach humorvollen Irrungen und Wirrungen am Ende im Hôtel du Louvre aufeinanderprallen – inklusive aller Emotionen und Befindlichkeiten. Wer schließlich mit wem zusammenkommt, bleibt lange offen.
In der Zwischenzeit machen die überdrehten Charaktere einfach Spaß. Der egozentrische französische Präsident (Sascha Hödl), seine durchgebrannte Geliebte Gaby (Stefanie Hertel) und ein amerikanisches Ehepaar – Schmuckdesignerin Nathalie (Rebecca Lara Müller) und der zaudernde Andrew (Stuart Sumner) –, das sich auseinandergelebt hat, arbeiten singend, tanzend und philosophierend ihre Beziehungsprobleme auf. Nebenfiguren wie Regisseur David-Jonas Frei als nicht ganz so effizienter Polizeibeamter und Martin Schranz als leicht aufdringlicher Hotelmanager tun ihr Übriges, um den Plot in Schwung zu halten. Witzige Ideen wie ein Auftritt von „Thomas Gottschalk“ (ebenfalls Schranz) oder ein „sächsisches Intermezzo“ kommen ebenso gut an.
Die kleinen Schwächen des bunten Lustspiels stecken im Detail – vielmehr in etwas zu vielen. Weniger ist mehr, mag der Zuschauer denken, wenn zahlreiche Sprüche und Kalauer der Boulevardkomödie etwas von ihrer Leichtigkeit nehmen. Alles hineinzunehmen, was einen Lacher oder Effekt bringen könnte, ist über ein bestimmtes Maß hinaus unnötig. Gerade in dieser Inszenierung reicht es völlig, sich auf die Qualität des überzeugenden Casts zu verlassen. Gesanglich zeigen Stefanie Hertel und Co. ihr Talent zwischen Schlagern, Chansons und Gassenhauern und glänzen auch durch eine spürbare Chemie untereinander.
Unter anderem Joe Dassins „Aux Champs-Élysées“, Bill Ramseys „Pigalle“, Mireille Mathieus „Hinter den Kulissen von Paris“, Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“ oder das etwas weniger französische „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ bringen Bewegung in die Halle. Dem Publikum gefällt es sichtlich und es geht von Anfang an bis hin zum Mega-Medley als Zugabe voll mit. Am Ende siegt die Liebe doch. Und der unterhaltsame Abstecher nach Paris hat sich ohne Zweifel gelohnt.
















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