Die Freiwillige Feuerwehr Rothenstadt hat ein nigelnagelneues Löschgruppenfahrzeug bekommen. „Das erste neue Feuerwehrauto seit 50 Jahren", wie Schriftführer Andreas Schramek nachrechnet. „Nächstes Jahr ist unsere 150-Jahrfeier geplant. Und in diesem Zusammenhang ist das ein wunderschönes Geschenk“, sagt Vorstand Reinhard Albrecht. Und damit sich das neue Auto bei den Rothenstädtern künftig auch wohlfühlt, wird heuer noch außen das Spritzenhaus saniert.
Das Fahrzeug wurde am vergangenen Donnerstag vom Hersteller Magirus unter den Augen zahlreicher Neugieriger aus Ulm in die Binnerstraße überstellt. Nötig war die 430.000 Euro teure Neuanschaffung allemal. "Das Geld ist gut angelegt." Warum? "Ein Feuerwehrauto im Fuhrpark sollte alle 30 Jahren erneuert werden", erklärt Schramek auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. "Unser alter TLF 16 25 ist inzwischen 28 Jahre alt. Es ist ein reines Tanklöschfahrzeug, das damals schon gebraucht von der FFW Weiden übernommen wurde."
Mit dem neuen habe man endlich das Fahrzeug bekommen, das in Rothenstadt gebraucht werde, ergänzt Albrecht. Der Vorstand erklärt auch gleich warum: "Wir haben jetzt viel mehr an Werkzeugen dabei. Das hatten wir im alten nicht." Im alten Fahrzeug habe der Tank zu viel Platz weggenommen. Jetzt könnte die Ortsteilwehr auch Türen und Fenster öffnen und Menschen mit dem Sprungtuch retten.
Erster Kommandant Michael Hösl verspricht den Rothenstädtern noch mehr Sicherheit. Der LF 20, wie das Fahrzeug im Feuerwehrjargon heißt, kann 2500 Liter Wasser transportieren. Es hat eine Besatzung von neun Personen, bestehend aus einem Gruppenführer und acht Mannschaftsmitgliedern. Am Fahrzeug selbst befinden sich jeweils eine dreiteilige Schiebeleiter und eine vierteilige Steckleiter. Mit der Steckleiter können zum Beispiel Personen bis aus dem zweiten Obergeschoss gerettet werden. Die Schiebeleiter reicht hoch bis zum dritten Stock.
Ein ähnliches Modell gibt es in Weiden schon, erklärt Hösl. "Das ist ein HLF 20." Ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, das zusätzlich noch ein Kombigerät Schere Spreizer besitze. Auf dieses Modell hätten die Rothenstädter aber verzichtet, sagt Albrecht. Denn die Aufgabenteilung von Hauptwache und Ortsteilfeuerwehr bei Unfällen auf der Autobahn sei so angelegt, dass sich die Rothenstädter mit ihrem Anhänger um die Sicherung des Verkehrs kümmerten, während die Kollegen unmittelbar am Ort des Geschehens seien. "Wir sind nicht vorne dran am Unfall und brauchen den Spreizer nicht."
Die Rothenstädter Wehr zählt 45 Aktive. Zusätzlich gibt es im Weidener Süden eine achtköpfige Jugendfeuerwehr. In den kommenden Wochen werde nun verstärkt mit dem neuen LF 20 geübt. "Solange wir glauben, dass wir noch nicht so weit sind, bleibt das alte Fahrzeug noch da", verspricht der Kommandant. "Wann das sein wird, kommt auf die Übungsfortschritte und auf Corona an." Hösl rechnet mit einer Zeitspanne von drei Monaten. Die Fahrzeugweihe ist für den 19. Juni geplant.
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