Um Frauen wieder zurück in den Beruf zu holen, braucht es ein funktionierendes Netzwerk. Auf ein solches kann das Zentrum für Regionale Bildung an der Volkshochschule Weiden-Neustadt mit dem Runden Tisch „Netzwerk berufliche Integration von Frauen“ zurückgreifen. Darin finden sich neben dem Jobcenter auch die Industrie- und Handelskammer, die Gleichstellungsstelle und das Bündnis Familie der Stadt Weiden sowie des Landkreises Neustadt/WN, das Frauenforum und auch diverse Beratungs- und Bildungsbüros. Alle Beteiligten zogen nun ein Resümee aus dem drei Jahren laufenden Projekt „Frauen können mehr – Beruflicher Wiedereinstieg“.
Das Projekt leitete von 2019 bis 2022 Barbara Nickl. Sie führte als primäres Ziel an, Frauen umfassend zu betreuen, zu motivieren und Firmen dazu zu bringen, familienfreundlicher zu werden. Sechs Durchgänge liefen mit bis zu zehn Teilnehmerinnen, insgesamt waren es 58 Frauen. Im Angebot waren Onlinekurse, Einzelgespräche, Praktika sowie auch Hilfe bei Bewerbungen. Als Herausforderungen stellten sich laut Nickl vor allem bei den Alleinerziehenden, die fehlende Unterbringungsmöglichkeit der Kinder, aber auch kein Führerschein und kein Auto heraus - falls Arbeitsmöglichkeiten nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar waren.
Nickl führte Beispiele an, wie eine 35-jährige Frau mit Kleinkind und einem von ihr betreuten Großvater. Kein Auto und auf dem Land lebend. Am Ende stand eine Teilzeitbeschäftigung im Büro und eine Pflege für den Großvater als Lösung. Als weiteres Beispiel dient eine 40-jährige Migrantin, die in ihrem Heimatland in der Kinderbetreuung tätig gewesen war. Vor Ort aber reichen ihre Deutschkenntnisse zur Ausübung dieses Berufs nicht aus. Darum schließt sich ein gezielter Sprachkurs an, und die Frau hat ein Ziel vor Augen.
Das Beste von allem, da waren sich die Beteiligten einig, sei das Nachfolgeprojekt „READI – Neustart für Frauen“. Die Ziele darin stellte Projektleiterin Greta Bautz vor: Potentiale und Kompetenzen stärken, Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern, Neuorientierung oder beruflicher Neustart. Die Zielgruppe dafür seien hauptsächlich Kriegsflüchtlinge und Frauen, die mit Krisen und Umbrüchen konfrontiert sind. Es werden ebenfalls wieder sechs Module laufen wie „Orientierung, Digitalisierung, Kommunikation, Praktikum, Gesundheit, Bewerbung“. Projektstart ist Mitte November und die Laufzeit bis Januar 2024.
Projekt „Frauen können mehr“
- Sechs Durchgänge
- 58 Frauen, davon 33 Alleinerziehende
- Am Projektende: Vermittlung von 20 Frauen in eine Voll- oder Teilzeitbeschäftigung, 6 in Aus- und Weiterbildung, 2 in Rente, 4 in Elternteilzeit; 23 kamen zum Jobcenter zur Arbeitsvermittlung in Arbeitslosengeld II
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.