Mit dem Veranstalter Arbeit und Leben in Bayern, einem Bildungsträger gemeinsam von DGB und VHS auf Bundesebene nach dem Zweiten Weltkrieg zum Zwecke der politischen Bildung gegründet, fuhren 16 Personen aus Weiden, eine Gruppe, die je zur Hälfe aus Palästinensern und Russlanddeutschen bestand, nach Brüssel. Ziel der Vier-Tage-Veranstaltung war das Kennenlernen der Europäischen Institutionen, insbesondere Aufgaben des Europäischen Parlaments.
Heftig diskutiert wurden die nützlichen und gefährlichen Aspekte von Lobbyismus heute auf den Gängen des Europäischen Parlaments und in der Frühen Neuzeit am Beispiel der Handwerkerhäuser und Zunfthäuser am Großen Platz in Brüssel. Die Besichtigung ermöglichte einen Blick in den Plenarsaal des Parlaments. Der Besuch des Parlamentariums litt leider zu Beginn unter einer coronabedingten Drängelei durch das Aufsichtspersonal, schnell weiter zu gehen.
Die Gruppe erhielt von Kulturwissenschaftler und Reiseleiter Herbert Schmid eine Einführung in die ethnischen Konflikte zwischen Flamen und Walonen in Belgien, die vor wenigen Jahren nahezu zum Zerbrechen des belgischen Staates führten und heute noch viele Entscheidungsfindungen in die Länge ziehen. Auch der Nationalitätenstreit der deutschen Bevölkerung in Südtirol nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Lösung durch den Autonomiestatus der Region war für die Besucher sehr interessant. Die arabische Gruppe hatte den Konflikt zwischen jüdischen Israelis und Palästinensern und ihre eigene Flucht über Syrien nach Deutschland noch schmerzhaft in Erinnerung.
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