Das Schätzlerbad will seine explodierenden Energiekosten drosseln. Wie der Vorsitzende des Stadtverbandes für Leibesübungen, Reinhard Meier, informierte, habe die Freizeiteinrichtung bisher 130 000 Euro pro Jahr allein an Energiekosten aufzuweisen. "Jetzt rechnen wir mit dem Dreifachen." Um das Schätzlerbad für die Besucher offen halten zu können, müssten Lösungsmodelle her, so Meier. "Die Stadt kann sich das nämlich nicht leisten."
So sei man auf die Idee gekommen, den Lärmschutzwall sowie die Bade- und Umkleidekabinen im hinteren Bereich der Anlage mit Photovoltaik auszustatten. "Da bringen wir ungefähr 300 Kilowatt drauf." Die restliche Mehrbelastung wolle man mit Wärmepumpen reduzieren: "Wir verbrauchen jetzt insgesamt 1,4 Megawatt im Jahr: 300 000 Kilowatt für Strom und 1,1 Megawatt für die Gasheizung."
Die Zeit drängt
Dabei soll ein Bundesprogramm genutzt werden, das erst Ende Juli aufgelegt worden sei. Der Antrag auf Förderung müsse aber über die Kommune laufen, sprich über die Stadt Weiden, die finanziell dabei jedoch nicht belastet werde.
Das Manko: Die Stadt müsse den Antrag bis spätestens 30. September stellen, stellte Meier am Sonntag bei einem Besuch der Bürgerliste auf dem Gelände des Schätzlerbades klar. Denn das sei Teil des Energiekonzepts, damit das Freibad weiterbetrieben werden könne. "Sollten wir nämlich die Wassertemperaturen senken müssen, kommt uns keiner mehr."
"Wir haben nun mal eine Gasheizung", merkt Ilona Forster, die Vorsitzende des Schwimmvereins an. "Vor drei Jahren hat es noch geheißen, Gas wäre das Stabilste. Jetzt gehen die Preise durch die Decke."
Mit den Bauarbeiten liege man im Zeitplan, berichtet sie. Auch der Kostenrahmen werde nicht überschritten. "Durch unsere Ausschreibungen im letzten Jahr sind die Preise fest." Die Inbetriebnahme werde im Oktober oder November erfolgen. "Die Außenanlagen schaffen wir heuer witterungsbedingt nicht mehr. Bei Frost Rasen zu säen, macht wenig Sinn. Das machen wir im Frühjahr."
Keine höheren Eintrittspreise
Der Badegast werde von den Baumaßnahmen und vom Anstieg der Energiekosten an der Kasse nichts merken, macht Forster deutlich: Es sei definitiv zur Neueröffnung keine Anhebung der Eintrittspreise geplant. "Wir hatten ja vor drei Jahren erhöht." Im Moment brauche der Schwimmverein auf eine Kostensteigerung ohnehin nicht zu reagieren, "weil wir ja geschlossen haben und am 15. Mai nächsten Jahres erst wieder öffnen".
Der Umbau mache die Arbeit im Heizkeller heute viel effizienter als früher. "Das sind ja jetzt ganz andere Techniken, als es damals die alten Pumpen hergaben." Vom Sparen her sei man deshalb auf dem richtigen Weg. Auf der Wärmehalle wurde bereits 2018 eine Photovoltaikanlage installiert. "Wir hoffen, dass die Welt im nächsten Jahr wieder ein bisschen besser ist."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.