Die Weidener Literaturtage gehen in diesem Jahr eigentlich vom 11. bis 14. April über die Bühne. Doch bereits im Vorfeld davon war ein Event mit Schauspieler Walter Sittler am Dienstagabend in der Max-Reger-Halle ein voller Erfolg. Bevor die Literaturtage offiziell eröffnet wurden, sorgte die Kulturbühne mit ihrem Angebot schon einmal für einen literarisch-satirischen Leckerbissen. Im Mittelpunkt des Abends standen nämlich zwei Künstler – zum einen natürlich Walter Sittler, der bekannte und facettenreiche Bühnen- und TV-Schauspieler, zum anderen der 2013 verstorbene und eng mit Weiden verbundene Kabarettist Dieter Hildebrandt.
„Es wäre schön, wenn er heute selbst hier wäre, aber das wird er nicht können“, sagte Sittler. Hildebrandt sei quasi „langfristig verhindert", solche Termine wahrzunehmen. Mit der Begrüßung machte Sittler deutlich, dass er sich den Humor Hildebrandts angeeignet hat und, dass er sich damit auch sehr wohlfühlt. So wurde der Abend eine besondere Hommage an den unvergessenen Grandseigneur des deutschen Kabaretts. Sittler las und spielte dessen Texte, man erfuhr Wissenswertes über den Künstler.
Den Auftakt machte ein Auszug aus Hildebrandts Dankesrede für den 2013 erhaltenen Erich-Kästner-Preis, in der die Zuhörer viel über die Anfänge des künstlerischen Lebens Hildebrandts erfuhren – unter anderem über die Zeit als Kartenabreißer und die erste prägende Begegnung mit Erich Kästner. Ein Klassiker, der an diesem Abend nicht fehlte: Hildebrandts Version von Matthias Claudius' „Abendlied“, vorgetragen im Stil des Alt-Kanzlers Helmut Kohl: „Der Mond, meine Damen und Herren, liebe Freunde, und das möchte ich hier in aller Offenheit sagen, ist aufgegangen.“ Das Publikum lachte herzlich und war begeistert über so viel Wortwitz und Humor.
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