Weiden in der Oberpfalz
17.07.2019 - 11:26 Uhr

Scheherazade durch Rapper ersetzt

Das Unterstufen-Theatergruppe des Kepler-Gymnasiums führt "Aladdin und die Wunderlampe" auf.

Aladdin (Ariane Schwemin) ist verzweifelt. Seine Wunderlampe wurde ihm gestohlen. Rapper Jakob Engel fasst den Fortgang musikalisch zusammen. Bild: Kunz
Aladdin (Ariane Schwemin) ist verzweifelt. Seine Wunderlampe wurde ihm gestohlen. Rapper Jakob Engel fasst den Fortgang musikalisch zusammen.

Was Scheherazade dem orientalischen König in "1001 Nacht" allein an Märchen aufgetischt hat, ist schon fantastisch genug. Als es jetzt am Kepler-Gymnasium um die Umsetzung von "Aladdin und die Wunderlampe" ging, legte das Unterstufen-Ensemble aber noch einen Zahn zu. Anstatt eines Geistes, bedient sich der Held am Dienstagabend in der Osthalle gleich derer drei.

Zum Inhalt: Aladdin kommt aus dem Staunen nicht heraus, als er den unterirdischen Garten von Nagisa betritt: eine wunderbare und farbenprächtige Welt. Funkelnde Edelsteine, ein Blumenmeer. Und schließlich entdeckt der Gute eine Wunderlampe, die von eben diesen drei Geistern bewohnt wird. Die wollen jetzt dem verdutzten Kerl sämtliche Wünsche erfüllen. Was sich gut trifft: Denn Aladdin ist verliebt in die Prinzessin. Aber auch ein böser Zauberer hat sich die Schöne verguckt.

Schulleiterin Sigrid Bloch sprach nach der Vorstellung von einem "bezaubernden und wunderbaren Ensemble". Ein ganzes Schuljahr hatte sich die Theatergruppe auf das selbstverfasste Stück vorbereitet, das Märchen entwickelt und geprobt. "Wir haben im Wechsel mit den Schülern Ideen gesammelt, Texte geschrieben", erklärte Regisseurin Karina Ertl, die das Stück mit Sebastian Schmidmeier konzipiert hat.

Einer aus der Sechsten - "ein Latein-Freak" - hatte sich die Namen für die Geister ausgedacht. Die hießen lateinisch angehaucht, Cholericus Ernstilicus, Divina Hochnasica oder Angsthasius Feiglinicus. Die Geschichte war zwar an das Original angelehnt, hatte aber doch einen anderen Ausgang. Ein wenig glitzerte auch die Disney-Musicalversion durch.

Auch die bunten Kulissen bastelten die Schüler selbst. Christoph Pausch und die AG Technik sorgten für Beleuchtung und Ton. Denn Jakob Engel kam es auf die richtige Lautstärke an. Der Achtklässler und damit einzige Mittelstufler im Ensemble, spielte als Rapper gewissermaßen die Rolle der Scheherazade, indem er im Hintergrund die Gedanken "Aladdins" und künftiger Handlungsstränge verknüpfte.

Engel ist einer mit Zukunftspotenzial. Der Schüler spielte bereits den Anderl in "Andreas Hofer" auf der Luisenburg. Schon jetzt ein begnadeter Rapper, der all seine Texte und Musik selber schreibt. Was ganz einfach sei. "Wenn du eine Idee hast, kommt der Impuls von ganz allein. Für die Beats habe ich relativ lange gebraucht: Eindreiviertel Stunden." Erst wenn das musikalische Gerüst stehe, fange er zum Texten an. Engel war schon beim Frühjahrskonzert mit seiner Musik positiv aufgefallen.

Ariane Schwemin spielte den Aladdin. Jasmin Ulbricht Prinzessin Jasmin, Savin Kharraz Tavakol war der Sultan, Magdalena Graml der Zauberer und Leonie Popp schlüpfte in die Rolle von Aladdins Mutter. In weiteren Rollen: Amelie Schindler, Marlis Piehler und Hannah Glasner.

Aladdin (Ariane Schwemin) ist verzweifelt. Seine Wunderlampe wurde ihm gestohlen. Rapper Jakob Engel fasst den Fortgang musikalisch zusammen. Bild: Kunz
Aladdin (Ariane Schwemin) ist verzweifelt. Seine Wunderlampe wurde ihm gestohlen. Rapper Jakob Engel fasst den Fortgang musikalisch zusammen.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.