Für die Marke Schlüter stand der Freisinger Bär. Der Bär ist das Wappentier Freisings und dort stand auch die „Schlüter-Manufaktur“, denn so manche Modelle wurden mehr in Einzel- als in Fließbandfertigung zusammengeschraubt. Zudem passten Größe und Stärke eines Bären genau für die Schlütertraktoren. Der Bär war geboren.
Noch heute ist die Fangemeinde dieser außergewöhnlichen Schlepper weit über die Grenzen Bayerns riesig. Dies zeigte sich am Sonntag beim „Schlüter-Treffen“ der Oberpfälzer Schlüterfreunde in Maierhof. Über 3500 Besucher aus ganz Nordbayern, Mittel- und Oberfranken sowie aus Oberbayern verdeutlichten, dass Schlüter „Kult“ ist. Der Schlüterclub aus Freising, der Heimat des Bären, mit einem Bus, die Schlüterclubs Hallertau und Donau/Ilm, Schlüterfreunde aus Cham, Regensburg, Bayreuth und allen Ecken Bayerns gaben sich ein Stelldichein. Ihre gepflegten Schlüter, der letzte wurde 1993 gebaut, karrten sie entweder auf dem Hänger oder auf eigener Achse an. Ein Schlüterliebhaber war 300 Kilometer aus Aalen in Baden-Württemberg auf Achse mit seinem Kult-Schülter „Super 650“ in siebeneinhalb Stunden angefahren und hatte am Hänger einen „S25“ dabei.
Teils Freitag waren sie schon angekommen, schlugen Zelte auf dem Feld auf oder nächtigten die zwei Tage in der Maschinenhalle. Sonntag standen dann hundert der Kult-Ackerboliden aufgereiht am Rand des Stoppelfelds. Der kleinste war ein Schlüter ASL 130 mit 13 PS im stattlichen Alter von 67 Jahren aus dem Landkreis Amberg. Neueste Schlütertechnik präsentierte der größte der Bären – ein „Super 3000 TVL“ mit 400 PS aus dem Landkreis Cham.
1500 Besucher hatten sich die 80 Oberpfälzer Schlüterfreunde um die beiden Vorsitzenden Harald Weiß (Konnersreuth) und Wolfgang Gerstmann (Irchenrieth) erhofft. Wenn sie diese Zahl wörtlich genommen hätten, hätten sie schon Mittag abbrechen müssen. Denn um 9 Uhr füllte sich der Festplatz und das Spektakel begann mit dem Eintreffen eines Großteils der Schlepper. Bei Frühschoppen mit Weißwürsten begannen die ersten Feldvorführungen. Die Kleinen waren an der Reihe mit Bodenbearbeitung und Grubbern. Nachmittag kam dann der Höhepunkt.
Die Besucher standen in Reihen am Ackerrand, als die Boliden mit Riesenpflügen, teils mit acht Scharen, auffuhren. Ackern im Verbund, eine Demonstration mit Präzision. Nah hintereinander zogen sie ihre Furche, in der der nächste ein paar Meter dahinter pflügte. Da waren sogar ein paar Schlüter dabei, die hatten vorne und hinten einen Pflug. Die nahmen fünf Meter auf einmal. Die feinsäuberlichen und schürlgeraden Furchen zeigten, mit welchem Geschick die Fahrer ihren Schlüter steuerten. "Es war ein gigantischer Tag, wir sind geradezu überrannt worden, aber unsere Leute an den Verpflegungsständen haben super gearbeitet", zogen Weiß und Gerstmann am Abend Bilanz.
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