Darum geht es
Mehr Barrierefreiheit im Stadtgebiet? Ausreichend Räume für Start-Ups schaffen? Bei der ersten Bürgerversammlung zum ISEK ("Integriertes Städtebauliches Konzept") am Dienstag stellen Weidener Bürger mit Klebezetteln ihre Haltung zu Themenkomplexen dar. Ideen für die Stadtzukunft gibt es reichlich. Zum Beispiel, dass sich die Stadt nicht weiter "in die Breite" ausrichtet, sondern auf mehr Kompaktheit im Baugeschehen setzt. Vernichtend ist das Urteil der Weidener, als sie die Stadt mit einem Wort oder einem Slogan charakterisieren sollen: "zu viel Beweihräucherung", "zu wenig in die Zukunft gerichtet", "Spießertum", "Schnarchhausen".
Freizeit- und Kulturangebote
Das wird gerne genutzt:Durch die unterschiedliche Altersstruktur der Anwesenden fallen die Ergebnisse ganz unterschiedlich aus. So würden öffentliche Einrichtungen wie die Volkshochschule, die Regionalbibliothek oder das Keramik-Museum gerne genutzt. Aber auch die Kirche und Spielplätze werden genannt. Gerne würden sich die Bürger außerdem auf Festen aufhalten, bei Vereinen, auf Sportplätzen und in den Parks.
Das fehlt: Die Bürger wünschen sich vor allem mehr Wohnmobilstellplätze. Insgesamt, so stellt sich auch hinterher bei der Diskussion der Ergebnisse heraus, seien die kulturellen Angebote nicht breit genug gefächert innerhalb der Stadt. Und auch fehlende Stadtteilfeste werden moniert. Vermisst wird außerdem eine digitale Begleitung für Senioren, ein Ansprechpartner, falls es Probleme mit dem Smartphone oder dem Computer gibt. Und auch ein "Gesundheitsbotschafter" der Stadt wäre willkommen.
Innenstadt
Das wird geschätzt: Laut Auswertung kommen die meisten Bürger vor allem wegen Arztbesuchen, zum Einkaufen und zum Spazieren sowie wegen Kultur und Gastronomie in die Innenstadt.
Das fehlt: Hier ist die Liste besonders lang – offenbar besteht im Bereich der Innenstadt einiger Nachholbedarf. Am meisten fehlen den Bürgern Kultur- und Freizeitangebote. Sie wünschten sich mehr temporäre Events, einen Biergarten und insgesamt mehr Geschäfte, auch mit hochwertiger Markenauswahl, für unterschiedliche Altersgruppen. "Es ist da ja kein Wunder, dass die meisten Menschen mittlerweile online shoppen", wirft ein Bürger ein. Auch weitere Lebensmittelläden oder Drogerien werden vermisst.
Wohn- und Standortqualität
Das gefällt: Die gepflegte Innenstadtt. "Das zieht Bürger und Besucher an, sie oft zu besuchen." Weiterhin gefällt den Bürgern, dass die Stadt sehr "grün" sei aufgrund zahlreicher Parkanlagen.
Probleme: Auch hier ist die Stellwand übersät mit Anregungen. Den Teilnehmern fehlen Familienfreizeit-Einrichtungen. Außerdem gebe es zu wenige Fachärzte. Insgesamt fänden sich im Stadtgebiet zu wenige Wohnungen "in allen Segmenten", vor allem aber Singlewohnungen. Insgesamt werde der Wohnraum immer teurer. Außerdem Bauland dringend benötigt. Moniert wird unter anderem auch, dass der Handel keinen Lieferdienst habe und die Distanzen, um die Innenstadt zu erreichen, zu groß seien.
Das ist das ISEK
- Was? ISEK steht für "Integriertes Städtebauliches Konzept".
- Wie? Zusammen mit Planern, Verwaltung und Bürgerschaft soll in mehreren Runden eine Bestandsaufnahme gemacht und die Zukunft der Stadt neu gedacht werden
- Wo und wann? Das erste Treffen fand am Dienstagabend in der Max-Reger-Halle statt. Der nächste öffentliche Termin wird bekannt gegeben. Während des gesamten Prozesses können die Weidener Bürger auch online auf einer Digitalen Stellwand unkompliziert ihre Ideen aufschreiben: https://www.weiden.de/isek
- So geht es weiter: Das Planungsbüro CIMA rund um das Team von Leiter Ulrich Wieler wertet gemeinsam mit dem Stadtbauamt Weiden in den nächsten Tagen die ersten Ergebnisse aus.
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